SKS Ausgabe 1.2025

2025 www.steinkeramiksanitaer.de Ausgabe 1 – I.Quartal 2025 38. Jahrgang G10425 PILOTPROJEKTE 5 + STRESSTEST 6 + SERIENPRODUKTE 12 + AUF DEM VULKAN 14 + HOLZHAUS 16 + TRAUMWELTEN 36 MATERIALMIX 26 + SCHMACKHAFTES 29 + PRODUKTKREISLAUF 30 + DIE FARBE PINK 34 + EVOLUTION EINER IKONE 36 1 Foto:© Sopro Bauchemie Im Europa-Pool vom „Scandinavian Lifestyle“ träumen Der Europa-Park in Rust gilt als der meistbesuchte Freizeitpark im deutschsprachigen Raum und nach dem Disneyland Paris der besucherstärkste Freizeitpark Europas. Mit einer neuen Poolanlage im Hotel Krønasår hat der Park ein neues Highlight im Bereich luxuriöser Wellness- und SPA-Anlagen geschaffen. (Seite 20)

MeineMeinung 3 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 gkoehler@stein-keramik-sanitaer.de Info-Serviceziffer [12501] Info-Serviceziffer [12502] Über viel Geld, Digitalisierung und Show Time Anzeige Supergrip „Rutsch Sicherheit auf Stein ... “ Welch ein furioser Jahresauftakt: 6,9 Prozent mehr Baugenehmigungen im Januar 2025 als im Januar 2024. Schon im Dezember 2024 war der mathematische Operator „-“, der lange Zeit den diesbezüglichen Meldungen des Statistischen Bundesamtes vorangegangen war, verschwunden. Dazu noch die Meldungen von +5,2 Prozent bei den Auftragseingängen des Bauhauptgewerbes im Januar 2025 gegenüber Dezember 2024. Ist jetzt die Leidenszeit der Baubranche vorbei? Und das, obwohl noch niemand von dem Milliarden schweren Geldsegen wissen konnte, der erst im Februar eingefädelt wurde. Wenn die jetzt unters Volk kommen, könnten quasi goldene Zeiten auch in der Baubranche anbrechen. Könnten! Denn aktuell stehen die Gelder nur auf dem Beschlusspapier. Dann stehen ja noch die Verteilkämpfe in den Ländern und Kommunen an. Und wie funktioniert die Verteilung so, dass die Gelder wirklich effektiv dort ankommen, wo sie wirken? Welche Rolle spielt dabei der von deutschen Amtstuben nach wie vor gehätschelte Amtsschimmel? Weiß man doch aus der Vergangenheit, dass viele Fördergelder nicht abgerufen wurden, weil die Antragsverfahren dank mangelnder Digitalisierung viel zu kompliziert sind. Daran ändert ganz sicher auch der Aufsehen erregende Bundestags- und Bundesrats-Beschluss nichts. Viel Arbeit also für eine neue Regierung, die es zum Redaktionsschluss noch nicht einmal gab. Wie raufen sich überhaupt die designierten Kooperationspartner zusammen. Fusionieren womöglich CDU und SPD? Dagegen wäre vermutlich besonders der Mensch aus Bayern, Markus Söder. Aber der ist bekanntlich heute nicht immer der Meinung seines eigenen Ichs von gestern oder vorgestern. Und wie geht es im Bundestag weiter? Störfeuer vom rechten Rand können durchaus einer wie auch immer gearteten Koalition das Leben und Wachstum fördernde Beschlüsse schwer machen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass von rechts nicht nur sinnvolle Ideen kommen. Und es hat sich nicht überall herumgesprochen: Allein eine große Bundestagsfraktion ist kein Garant für eine gute Politik. Dennoch sehe ich inzwischen gute Chancen für Frühling auch in der Baubranche. Aber ich habe noch ein ganz anderes Thema: Show Time. Diejenigen, die analoge Messen als Auslaufmodelle betrachten, haben entweder die Messeschauplatz in München Mitte Januar zum Zwecke der BAU 2025 oder den der Stadt Frankfurt jüngst zum Zwecke der ISH 2025 nicht besucht. Oder sind so digital verliebt, dass sie die Zeichen der Zeit lieber ignorieren. Die Baumesse in München hat zwar zahlenmäßig nicht ganz an vergangene Veranstaltungen anknüpfen können (was möglichweise der kürzeren Dauer geschuldet sein könnte), die ISH 2025, die Über viel Geld, Digitalisierung und Show Time am 21. März zu Ende war, konnte diesbezüglich wieder zulegen (was möglicherweise an der noch Corona geschwächten ISH 2023 geschuldet sein könnte). Die Abstimmung der Füße (der jeweiligen Besucher) waren eindeutig pro analog. Dumm nur, dass sich einige der Bau affinen Big-Player den Analog-Verweigerern angeschlossen haben und andere MarketingWege gesucht haben. Was nicht nur den Messen geschadet hat, sondern durchaus auch der Vielzahl der Messegäste. Weil damit das Branchenabbild, was gerade die großen Messen darstellen wollen, erhebliche Lücken aufweist. Apropos Lücken: Diese gab es speziell in München, nicht nur wegen der Abwesenheit eben jener zitierten Big-Player. Deutliche Lücken gab es auch Branchen bezogen. Zum Beispiel im Sektor keramische Fliesen. Gab es im Rahmen der BAU 2023 noch geradezu einen Demo-Hype in Sachen deutsche Fliesenhersteller, war diese Produktgattung „Fliesen made in Germany“ in diesem Jahr eher Mangelware. Gut, wie man an der geschrumpften Mitgliederliste der deutschen Branchenvertretung Bundesverband Keramische Fliesen (BKF) unschwer erkennen kann, ist die Zahl deutscher Hersteller inzwischen sehr überschaubar, nachdem gerade die Großen der Branche, wie zum Beispiel Villeroy & Boch Fliesen, sich familiär ins Ausland abgesetzt haben. So ganz „Fliesen frei“ war die ursprüngliche Fliesen-Stamm-Messehalle „A4“ natürlich nicht, aber wenn man an dem dank neuem (deutschen) Eigentümer wieder erstarkten Branchenprimus Agrob Buchtal (Seite 49) vorbei war, musste man schon etwas gezielter nach dem Baumaterial suchen, dessen dreidimensionalen Strukturen, Oberflächen, Farben und Texturen unter anderem auch Hadi Teherani faszinieren. Diese Mangelerscheinung auf der Münchener Baumesse war schon deshalb bedauerlich, weil so die Chance verpasst wurde, die Möglichkeiten der keramischen Fliesen in ganzer Fülle vorzuführen. Denn inzwischen hat es sich bei vielen Architektur Schaffenden herumgesprochen, dass man mit XXL-Fliesen zwar Verkleidungen realisieren, aber nicht gestalten kann. Hier sind die „kleinen“ gefragt. Einige, wie ich meine, hübsche Beispiel dafür finden Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß bei der Lektüre! Anzeige Sopro Bauchemie „Sopro WannenDicht-System“ Sopro WannenDicht-System Montagelösungen für Einbausituationen von Dusch- und Badewannen BAKA Award 2019 Ausgezeichnet mit dem sehr emissionsarm www.sopro.com feinste Bauchemie Normkonform nach DIN 18 534

Panorama Panorama 4 5 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 Venedig: STRESSTEST AUF DER ARCHITEKTURBIENNALE (6)  Preisverleihung I: AUSZEICHNUNG VORBILDLICHER BAUTEN (6)  Preisverleihung II: KERAMISCHE FLIESEN AUF DEM SIEGERTREPPCHEN (11)  Serienprodukte: GEWÖHNLICHES IN AUSSERGEWÖHNLICHES VERWANDELN (12) Lanzarote: BEWUSSTE ARCHITEKTUR IN VULKANISCHER LANDSCHAFT (14)  Nachhaltig: HOLZHAUS ALS BAUKONZEPT MIT SYMBOLCHARAKTER (16) Einheit: CI FÜR POOL UND ARCHITEKTUR (22) Sanierung: ZUKUNFT FÜR DIE WELLEN IN BAD ZWISCHENAHN (24) Materialmix: DIALOG ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE (26) Genußvoll: KERAMIK SCHMACKHAFT GEMACHT (29) Abfallfrei: BADLÖSUNGEN AUF DEM WEG ZUR CIRCULAR ECONOMY (30) Farbwelten: PINKFARBENE BADVISIONEN (34) Digital: BIM REDUZIERT FEHLERKOSTEN (48) Hoffnung: BAUJAHR STARTET MIT GENEHMIGUNGSPLUS (34) SERVICE/IMPRESSUM/REGISTER (42–45) MEHR INHALT: www.steinkeramiksanitaer.de/inhalte/ausgabe-1.2025 Bildquellen siehe Beitrag 46 BAU 2025: Eine Branchenmesse als Konjunkturmotor? Messen 36 Pro Dusch-WC: Hygiene und Sauberkeit machen glücklich Interview AusdemInhalt Info-Serviceziffer [12503] 18 Traumwelten: Von Lummerland bis zum Ende der Welt Objekte&Soziales 8 Innovativ: Architektur+Innovation+ Funktion=Zukunftsmodell Objekte Erweitertes Qualifizierungsprogramm zum nachhaltigen Bauen Um die Transformation der Planungs- und Baupraxis in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben, ist die Verfügbarkeit von entsprechend ausgebildeten Expertinnen und Experten entscheidend. Um das dazugehörige Fachwissen in die Breite der Architekten- und Planerschaft zu bringen, intensiviert die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ihre Zusammenarbeit mit den Architektenkammern in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Über das Qualifizierungsprogramm Nachhaltigkeitskoordination ergeben sich für Kammermitglieder ab sofort mehr Möglichkeiten, die Schulung zum DGNB Consultant zeitnah zu absolvieren. Für die Fortbildung zum DGNB Auditor gibt es eine verkürzte, kostengünstigere Variante für Architekten und Planende mit mehrjähriger Berufserfahrung. Mehr Informationen zum Thema: www.dgnb.de/dgnb-auditor-exklusiv, www. dgnb.de/fortbildungstermine, www.bundesregisternachhaltigkeit.de. Architektenkammer fordert Pilotprojekte Angesichts der Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten fordert die Architektenkammer NRW eine „radikale Vereinfachung und Beschleunigung“ der Bauprozesse in Nordrhein-Westfalen. Für Kammerpräsident Ernst Uhing sind die 3 800 Normen und Standards im Bausektor zu „absoluten Kostentreibern“ geworden. Er forderte, dass mit konkreten Pilot- und Forschungsprojekten nachgewiesen werden sollte, dass kostengünstiger Wohnungsbau auch in Deutschland mit hoher Qualität möglich sei. So könne zum Beispiel ein „Gebäudetyp E“ ein einfaches und experimentelles Bauen rechtssicher ermöglichen. Ziel dieses Instrumentes sei es, das Bauen wieder auf die Kernanforderungen der jeweiligen Länderbauordnungen zu konzentrieren und Regeln und Standards auf ein unverzichtbares Minimum zu reduzieren. Lediglich auf die Schutzziele Standsicherheit und Brandschutz könne und solle nicht verzichtet werden. Um dem entgegenzuwirken, schlug Uhing als weiteren „Innovationstreiber“ die Einführung einer „Oldtimer-Regelung“ vor. Bei Umbauten, Aufstockungen oder Änderungen in der Nutzung von Gebäuden dürften keine höheren Anforderungen an vorhandene und neue Bauteile gestellt werden als im Bestand, insbesondere in Bezug auf Schall- und Wärmeschutz. Auch die Anforderungen an Barrierefreiheit, Belichtung, Besonnung sowie Geschosshöhen sollten im Sinne einer pragmatischen Bewertung vom heutigen Bauordnungsrecht abweichen dürfen. Erweitertes Qualifizierungsprogramm zum nachhaltigen Bauen Architektenkammer fordert Pilotprojekte Anzeige PCI „Fliesen sicher sanieren“

Panorama Panorama 6 7 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44 ý ý ý ý §§Veränderungen an der Statik mitteilungspflichtig Werden in einem Wohnhaus tragende Wände entfernt und durch eine Stahlträgerkonstruktion ersetzt, muss dies einem potentiellen Käufer der Immobilie ungefragt mitgeteilt werden. Verschweigt der Verkäufer diesen Umstand, stellt dies eine arglistige Täuschung dar, die den Käufer zur Anfechtung des Kaufvertrags berechtigt. Das hat jetzt das Pfälzische Oberlandesgericht (OLG) in Zweibrücken entschieden (Az. 7 U 45/23). Ein Ehepaar aus Pirmasens wollte das von ihnen etwa 10 Jahre lang selbst bewohnte Wohnhaus verkaufen. Sie hatten ihr Wohnzimmer vergrößert und dazu durch eine im Ausland ansässige Firma tragende Trennwände im 1. OG des Hauses ohne statischen Nachweis entfernen lassen. Nach Entfernung der Wände wurde die Decke nur noch durch zwei Eisenträger gestützt, die direkt auf das Mauerwerk aufgelegt und zusätzlich durch Baustützen gestützt wurden, die eigentlich nur für den vorübergehenden Gebrauch gedacht sind. Diese Trägerkonstruktion wurde anschließend durch Verblendungen verdeckt. Die neuen Eigentümer beauftragten einen Statiker, der feststellte, dass die Trägerkonstruktion nicht dauerhaft tragfähig sei. Sie haben den Kaufvertrag über das Hausgrundstück daraufhin angefochten und die Verkäufer auf Rückabwicklung verklagt. Das Oberlandesgericht gab ihnen Recht und verurteilte die Verkäufer zur Rückzahlung des Kaufpreises gegen Rückübereignung des Hausgrundstücks. Die Verkäufer hätten auch ungefragt darüber zu informieren müssen, dass tragende Wände entfernt und damit in die Statik des Wohnhauses eingegriffen wurde. Die Statik eines Wohnhauses sei im Hinblick auf mögliche Gefahren für die Gebäudesubstanz und auch für Leib und Leben der Bewohner von wesentlichem Interesse. (Quelle: VBMI e. V., Helene-Monika Filiz) Die Überhitzung der Städte und Natur haben bereits heute tiefgreifende Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen. Jetzt wurde das Ausstellungskonzept für den Deutschen Pavillon auf der 19. Architekturbiennale Venedig 2025 vorgestellt. Mit seinem Beitrag will das Kuratorium, bestehend aus Nicola Borgmann (Architekturgalerie München), Prof. Elisabeth Endres (TU Braunschweig), Prof. Dr. Daniele Santucci (RWTH Aachen) und Prof. Gabriele G. Kiefer (TU Braunschweig), die Dringlichkeit dieses Themas unmittelbar spürbar und erlebbar machen. Sie werden dafür das Ausstellungskonzept unter dem Titel „Stresstest“ realisieren. Eine Kommission hatte im Juli vergangenen Jahres die Kuratorinnen und Kuratoren in einem offenen Wettbewerbsverfahren ausgewählt. Das Team „Stresstest“ will in seinem gleichnamigen Beitrag für den Deutschen Pavillon die Überhitzung unserer gebauten Umwelt infolge des Klimawandels aufgreifen. Die 19. Architekturbiennale in Venedig findet vom 10. Mai bis zum 23. November 2025 statt. Als Biennale-Direktor wurde Carlo Ratti benannt. Der italienische Architekt und Stadtplaner hat sich in den vergangenen dreißig Jahren intensiv mit einem kritischen Blick auf kulturelle und ethnische Unterschiede sowie genderspezifische Aspekte mit der Beziehung von Mensch, Kultur und Raum beschäftigt. Er hat der 19. Architekturbiennale Venedig den Titel „Intelligens. Natürlich. Künstlich. Kollektiv“ verliehen. Das Besondere an diesem Titel: Traditionell wirde der Biennale-Titel stets in zwei Sprachen dargestellt. Diesmal verbergen sich im Titel zwei Sprachen: Der moderne Begriff „Intelligenz“ und „gens“, das lateinische Wort für „Volk“. Der Katalog fur den deutschen Pavillon soll Anfang Mai 2025 erscheinen (160 Seiten, erscheint im Distanz Verlag, Berlin, ISBN 978-3-95476-740-3) und enthält Essays von Luisa Amann, Maria Aubock, Silvia C. Benedito, Carsten Dierkes, Almut Gruntuch-Ernst und anderen. Informationen über die Architekturbiennale: https://www.labiennale.org/en/architecture/2025 „Stresstest“ auf der 19. Architekturbiennale „Stresstest“ auf der 19. Architekturbiennale Die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen“ wird in diesem Jahr das zehnte Mal vergeben. Das Landesbauministerium NRW würdigt gemeinsam mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen vorbildliche Bauten mit dem Landespreis. Mitglieder der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die gemeinsam mit ihren Bauherrinnen und Bauherren vorbildliche Projekte in Nordrhein-Westfalen realisiert haben, können sich bewerben. Die Auszeichnung wird nur alle fünf Jahre vergeben. Der Preis solle vor allem zeigen, dass Bauen Kultur ist, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Indem wir regelmäßig die gelungensten Projekte auszeichnen, machen wir sie in und über Nordrhein-Westfalen hinaus sichtbar“. Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, müssen die Projekte in Nordrhein-Westfalen liegen und in den vergangenen fünf Jahren fertig gestellt worden sein. Vorbildliches Planen und Bauen umfasst Stadt- und Quartiersentwicklungsmaßnahmen, grüne und blaue Infrastruktur, Gebäude und Innenräume. Bei den Bauaufgaben kann es sich sowohl um Neubau-, Umbau- und Erweiterungsbaumaßnahmen sowie um Modernisierungen und Umnutzungen von gebauten räumlichen Strukturen handeln. Um die Auszeichnung können sich Bauherrschaften sowie Mitglieder einer Architektenkammer als Entwurfsverfasser in beiderseitigem Einvernehmen noch bis zum 15.04.2025 bewerben. Die Gewinner ermittelt eine unabhängige Jury. Die Auszeichnung erfolgt durch öffentliche Bekanntmachung sowie durch Verleihung einer Urkunde und Gebäudeplakette. Weitere Informationen unter anderen auch mit den Ergebnissen die vorherigen Auszeichnungen: http://aknw.de/avb-2025 Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2025 Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2025 Mit dem Buch „Fliesen in Nordfriesland“ setzt Dr. Günter Klatt, Autor und Ortskurator Husum/Nordfriesland, einem der schönsten friesischen Kulturgüter ein Denkmal und gibt Fliesenfreunden ein Werk an die Hand, das auch ohne wissenschaftliche Vorbildung problemlos verständlich ist. Unter Zuhilfenahme zahlreicher farbiger Abbildungen führt es anschaulich und allgemeinverständlich durch Historie, Herstellung, Materialität, Erscheinungsformen und regionale Bestände der Fliese, die von den Niederlanden auch in die nordfriesischen Häuser kam und sie heute als begehrtes Sammelgut zu großen Teilen wieder verlassen hat. Den Spuren und Überresten dieser bemalten Scheiben geht Klatt nach und beleuchtet so nicht nur schlaglichtartig individuelle Stücke der Handwerkskunst, sondern schreibt vor allem auch nordfriesische Regionalgeschichte. Nebenbei erfährt man, an welchen Orten sich besonders sehenswerte Exemplare bestaunen lassen. „Fliesen in Nordfriesland - Herkunft – Verbreitung – Motive“ von Günter Klatt, erschienen im Husum Verlag; 84 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen; Format: 21 x 20 cm; 14,95 Euro, ISBN 978-3-96717-090-0 Fliesen in Nordfriesland Fliesen in Nordfriesland Wettbewerb für Studentisches Wohnen Mehr bezahlbares Wohnen für Studierende in Aachen zu schaffen und den Hochschulstandort Nordrhein-Westfalen durch innovatives Bauen zu stärken, war das Ziel des Wettbewerbs für einfaches, ressourcenschonendes Studierendenwohnen, der „Landeswettbewerbs 2024“. Unter dem Motto „Einfach Bauen: Nachverdichtung einer studentischen Wohnanlage in Aachen-Mitte“ hatten das auslobende Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW sowie die Architektenkammer NRW Planungen gesucht, die einfach und nachhaltig eine studentische Wohnanlage in der Aachener Innenstadt nachverdichten und erweitern. Ziel des Wettbewerbs, an dem sich 24 Teams aus Architektur und Landschaftsplanung beteiligten, war es, insgesamt rund 120 Wohnplätze für Studierende sowie Gemeinschafts- und Nebenräume entstehen zu lassen. Der erste Preis ging an Aretz Dürr Architektur (Köln) mit Lill + Sparla Landschaftsarchitekten (Köln). Zu einem neuen Format verbindet der German Design Council - Rat für Formgebung ab 2025 die „Iconic Awards - Innovative Architecture“ und „Iconic Awards - Interior Products“. Die neuen „Iconic Awards“ widmen sich als Plattform den Disziplinen Architektur, Interior Design und Produktinnovation und sollen die Sichtbarkeit der Teilnehmenden bei ihren Zielgruppen stärken. Die gesamte Wertschöpfungskette der Bau- und Designbranche auf einer Plattform zu vereinen, ist das erklärte Ziel des neuen Formats: „Wir sehen hier eine besondere Chance, Synergien zu schaffen und die verschiedenen Zielgruppen der Branche noch enger zu vernetzen“, erläutert Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council die Entscheidung. Damit würde eine noch stärkere Plattform für den Wissenstransfer innerhalb der verschiedenen Zielgruppen geschaffen. Mit 5 Haupt- und 42 Unterkategorien sollen die Awards die derzeit größte Bühne für Architektur, Interior Design und innovative Produkte sein. Neue Kategorien wie „Circular Design“, „Healthcare“ und „Office and Workplace“ werden künftig Antworten auf neue Herausforderungen der Branche geben. Fusion der Iconic Awards Fusion der Iconic Awards Wettbewerb für Studentisches Wohnen Veränderungen an der Statik mitteilungspflichtig

8 9 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Der Entwurf von KUP-Architekten vereint unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach und bietet maßgeschneiderte Räume für die Automotive Excellence Südtirol, die Freie Universität Bozen, das Veranstaltungszentrum Nobis, einen Co-Working-Space sowie Gastronomie. Diese Vielfalt macht den Tech-Park zu einem lebendigen Zentrum der Innovation. Eine Wasserstoff-Speicheranlage soll die Wasserstofftechnik ins öffentliche Bewusstsein rücken und speichert den überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage. Sie macht einen netzunabhängigen Inselbetrieb möglich. Architektonische Meisterwerke sind nicht einfach nur Gebäude, sie sind Symbole der Ideen, die sie beherbergen. Die Entwurfsidee für NOI zielt darauf ab, eine harmonische Integration mit der umgebenden Landschaft zu erreichen. Dies spiegelt sich in den organischen Formen und Materialien wider, die im gesamten Gebäude verwendet werden. Mit dem NOI Tech-Park Bruneck ist KUP-Architekten ein Entwurf gelungen, der in internationalen Wettbewerben ausgezeichnet wurde, wie bei dem „Big See Architecture Award“ oder dem „Best Archilovers 2024“. Dabei wurde besonders auch die durchdachte Positionierung der Bauvolumina an der Bruchkante sowie die Gestaltung der topografisch differenzierten Außenräume auf zwei Ebenen gelobt. Der tragenden Stahlbetonstruktur wurde eine Gebäudehülle aus Architektur + Innovation + Funktion = Zukunftsmodell Architektur + Innovation + Funktion = Zukunftsmodell Der NOI Tech-Park Bruneck ist nicht nur ein Ort, an dem Ideen aufeinandertreffen, sondern auch ein Symbol für die Integration von Architektur und Funktionalität. Nach dem Leitbild „Nature of Innovation“ entstand für Technologieunternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen entlang der NOI-Strategie ein innovativer Ort des Netzwerkens und der Zusammenarbeit. Diesen Ansprüchen musste sich auch die Innenarchitektur stellen, die die Entwurfsidee des gesamten Gebäudes reflektiert. Dabei spielten auch keramische Fliesen eine wichtige Rolle. Die Vielfalt siegte im internationalen Wettbewerb unterschiedlich gedrehten, vertikalen Lamellen aus Beton vorgesetzt, die die unterschiedlichen Funktionen des Gebäudes vereinheitlicht. Sie dient außerdem als Sonnen- und Witterungsschutz und der Wartung der Pfosten-Riegel-Fassade. Der Werkstoff Beton spiegelt die Philosophie des Techparks wider und wird auch in den Innenraum getragen, unter anderem in Form von Sichtbetonwänden und -stützen, einer imposanten Wendeltreppe oder den geschliffenen Betonböden. Farbige Keramikfliesen, die technische Lamellendecke und die Holzverkleidung des Veranstaltungsraumes vervollständigen den Materialkatalog. Spiegelt der Werkstoff Beton die Philosophie von Technologie wider, so verkörpert die optisch und haptisch wirkungsvolle und raumprägende keramische Wandgestaltung die Kraft, Menschen durch Design zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft zu inspirieren. Der keramische Werkstoff als Manifestation von Kreativität und Innovation einzusetzen. Denn hier sollen Ideen geboren, Konzepte entwickelt und Innovationen gefeiert werden. Die Innenarchitektur verzichtet bewußt auf große Fliesenformate, sondern schafft mit der handwerklich anmutenden keramischen Oberfläche eine markante Verbindung zwischen traditionellem Handwerk und Fortschritt, die eigentliche NOI Zielsetzung. Oberfläche und Farbe der keramischen Wandbekleidung machen die geschwungenen Wandnischen und die Theke zu dominanten Elementen. Auch der Werkstoff Beton spiegelt die Philosophie des Techparks wider, wie hier in Form der markanten Wendeltreppe Menschen durch Design zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft inspirieren Fotos: © agrob-buchtal.de / Oliver Jaist, KUP – ARCH architetti D ý 61,612 mm Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

10 11 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Keramische Fliesen auf dem Sieger-Treppchen Natur in Verbindung bringen mit Fortschritt Beim „Big See Architecture Award 2024“ für Kulturbauten und Infrastrukturbauten errangen die KUP Architekten den 1. Preis. Das Preisgericht lobte besonders die Gestaltung der topografisch differenzierten Außenräume auf zwei Ebenen. Im einladenden Foyer des NOI Tech-Parks scheint eine blaugrün geflammte Fliese (Kollektion „Craft“, Agrob Buchtal) mit ihrer handwerklich anmutenden, profilierten Oberfläche, mehr als nur eine ästhetische Wahl; sie verkörpert eine Vielzahl von Assoziationen, die die Essenz von NOI einfangen. Das kühle Blaugrün passt perfekt zum Beton, zur Idee von Technologie und Fortschritt. Gleichzeitig ruft sie auch Bilder der Natur und des Wassers hervor, und verankert den Park so in seiner malerischen Umgebung. Nicht zuletzt symbolisiert die geflammte Tiefe der Fliese Kreativität und Inspiration und schafft so eine kreative Atmosphäre. In der Summe verkörpert die blaugrüne kleinformatige Fliese die Vision einer harmonischen Verbindung zwischen Tradition und Zukunft, Natur und Technologie. Dabei sorgt der im Vergleich zu großformatigen Wandbekleidungen hohe Fugenanteil für eine lebendige Strukturierung. Ihre Oberfläche und die hochwertige Glasur machen sie von den geschwungenen Wandnischen bis zum Thekendesign auch in den Besprechungs- und Co-WorkingBereichen der Cafeteria zu einem besonderen Designelement. Der NOI Tech-Park ist wegen der eingesetzten Materialien nicht nur ein physisch inspirierender Ort, sondern ein lebendiges Ökosystem, das darauf abzielt, die Grenzen der Technologie zu erweitern und die Zukunft zu gestalten. Zudem ist nicht nur die Konzeption des Techparks eine Besonderheit, sondern auch die Anordnung des Gebäudekomplexes, wie auch das Preisgericht festastellte: „Die Positionierung der Bauvolumen an der Bruchkante und die topografisch differenzierten Außenräume auf zwei Ebenen sind eine überzeugende Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe. Die Baukörper werden gut in den städtischen Kontext eingewoben und schaffen interessante Durchblicke“. Neben der markanten Farben und Oberflächen der Keramik ermöglichte das kleine Format der Fliese die Verwirklichung gestalterischer Besonderheiten, wie die gerundete Nischen oder der Theke. Auch in den Sanitäranlagen sorgt die Kraft der Formate und Farben für besondere Aufmerksamkeit. Der NOI Techpark ist ein Wissenschafts- und Technologiepark, wo Unternehmen, Institutionen und Universität in gemeinsamen Projekten Forschung und Entwicklung betreiben. Unter dem Kernkonzept der NOI-Strategie „Nature of Innovation“ entstand in Bruneck ein Ort des Netzwerkens, der Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit. Das Gebäude wird von fünf Nutzern mit unterschiedlichen Bedürfnissen genutzt: Automotive Excellence Südtirol, Freie Universität Bozen, Veranstaltungszentrum Nobis, Coworking Space und Gastronomie. Eine Wasserstoff-Speicheranlage soll die Wasserstofftechnik ins öffentliche Bewusstsein rücken und speichert den überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage. Somit ist ein netzunabhängiger Inselbetrieb möglich. www.noi.bz.it Info ý ý Architektur: Hier fiel die Wahl auf „La mirada circular“ von Javier López Bautista. Hier stellen die Fliesen nach Ansicht der Jury unter dem Vorsitz von Architekt Rafael de la Hoz einen direkten Bezug zur Umgebung her und erzeugen ein Gefühl der Verbundenheit zwischen Mensch und Landschaft. Die Anordnung der Materialien würde den Eindruck eines Aussichtspunktes vermitteln, von dem aus man die Landschaft überblicken kann. Keramische Fliesen auf dem Sieger-Treppchen Oft sind es die Bauprojekte im Verborgenen, die eine besondere architektonische Ausstrahlung ausüben. Das gilt für die äußere Gestaltung ebenso wie für das Interiordesign. Der Herstellerverband spanischer keramischer Fliesen ASCER, der aktuell über 100 spanische Fliesenproduzenten vertritt mit nach eigenen Angaben 95 Prozent der gesamten Produktion der Branche in Spanien, hat es sich seit langen zur Aufgabe gemacht, bemerkenswerte Objekte ans Tageslicht zu holen, die (natürlich) mit Keramik aus spanischer Produktion realisiert wurden. Dieser „Tile of Spain Architecture Awards“ wurde in diesem Jahr zum 23. Mal ausgelobt und jetzt entschieden. Zwei Kategorien suchten nach Gewinnern: Architektur und Innenarchitektur, dazu „Special Mention“, mit der besondere Anwendungen lobend hervorgehoben werden. Innenarchitektur: Dem Projekt „Hill house“ von studioNOLET gehörte das Lob der Juroren. Das expressive Zusammenspiel von Geometrie und Farbe würde jede Homogenität vermeiden. Die Fliesen wurden nicht nur zur Verkleidung von Flächen, sondern auch für Einrichtungsgegenstände verwendet. Gefallen hat der Jury auch das „Casa 9/3“ von CAVAA Arquitectes Die Jury lobte die geschickte Abgrenzung der Räume durch Keramikfliesen. Mehr Informationen: www.tileofspainawards.com Lobende Erwähnung: „Camino de baldosas amarillas“ von La Errería bildet einen „Weg aus gelben Ziegeln“, der gewissermaßen konsequent zum Ziel führt: Für Pflasterung, Bänke, Treppen, Mauern etc. wurde ein einziges Material verwendet. Alle Elemente fügen sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein. Fotos: Oleh Kardash Foto: Oleh Kardash Foto: Del Río Bani Fotos: Raúl Sánchez Esteban Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

12 13 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte as „Casa Tur“ ist ein Beispiel dafür, wie eine Wohnung in einem traditionellen Stadtviertel völlig neu erfunden werden kann. Diese 56 Quadratmeter große Wohnung wurde mit geringem Budget renoviert. Um den Raum individuell zu gestalten, mussten die auf dem Markt verfügbaren Lösungen und Materialien optimal genutzt werden. So wurden beispielsweise Standardfliesen auf kreative Weise verlegt, was der Raum insgesamt verwandelte. Im Wohnzimmer erinnert ein Keramikboden an eine Terrasse im Freien. Das Schlafzimmer erstreckt sich in Richtung Wohnzimmer. Die Küche von Ikea wurde mit Holzpaneelen individuell gestaltet und die einfachen weißen Türen werden durch Paneele ergänzt, die das Spiel der Formen und die Farbpalette der restlichen Wohnung aufgreifen. Auf diese Weise hat das Architekturbüro OOIIO Arquitectura einen Raum voller Persönlichkeit und Ausdruckskraft geschaffen. Das „Casa Tur“ beweist, dass auch eine eher gewöhnliche Wohnung mit einem vernünftigen Budget in ein Designerhaus verwandelt werden kann, indem man Kreativität und Intelligenz bei der Verwendung ausdrucksstarker Materialien anwendet. „Keramik ist ein großartiges Gewöhnliches in Außergewöhnliches verwandeln Gewöhnliches in Außergewöhnliches verwandeln Carabanchel, ein Stadtbezirk im Südwesten Madrids, 250 000 Einwohner und ein ganz besonders Haus: das „Casa Tur“. Es ist ein Beispiel für Einzigartigkeit und Kreativität, bei dem kleinformatige und ausdrucksstarke Keramikfliesen den Unterschied zu etwas Gewöhnlichen machen. Hier fließt die Keramik nahtlos über Wände und Böden, vereinheitlicht Räume und bricht mit dem Konventionellen. Das Architekturbüro OOIIO war für die komplette Renovierung verantwortlich. Material, das seit der arabischen Tradition und sogar noch früher tief in der spanischen Kultur verwurzelt ist“, erklärt das Team von OOIIO. „Indem wir verspielte, ausdrucksstarke und suggestive Stücke auswählten und sie an unerwarteten Orten platzierten, schaffen wir Überraschung und Einzigartigkeit, was zu einem unverwechselbaren Raum führt“. Dafür benötígten sie keinerlei Sonderanfertigungen, sondern verwendeten Materialien, die bei jedem Einzelhändler erhältlich sind. Kreativ angeordnet „können wir einen Raum auf einzigartige und originelle Weise verwandeln“, fügen sie hinzu. Im Wohnzimmer ist dies eine Keramikvertäfelung, die die Ästhetik einer Außenterrasse heraufbeschwört und den Innenraum mit Tradition verbindet. Keramik fließt nahtlos über Wände und Böden in verschiedenen Farbtönen, vereinheitlicht Räume und bricht mit Konventionen. Im Schlafzimmer erstreckt sich Keramik wie eine „Wolke“ ins Wohnzimmer, spielt mit räumlicher Kontinuität und schafft eine traumhafte Atmosphäre, in der eine Lampe zur Sonne wird. Diese formale und kreative Freiheit ermöglicht die Verwandlung des Gewöhnlichen in etwas Außergewöhnliches. Die Materialien sind einfach, aber sorgfältig ausgewählt. In der Küche und den Badezimmern tragen chromatische Kohärenz und die Verwendung von Keramik dazu bei, eine einheitliche und unverwechselbare Ästhetik aufrechtzuerhalten. Die im gesamten Projekt verwendete Pastellfarbpalette verleiht Frische und Charakter und schafft eine gemütliche und lebendige Atmosphäre. Die FliesenKollektion, die für den Bodenbelag verwendet wurde, vereinheitlicht den Raum und verleiht dem gesamten Haus Zusammenhalt. Casa TUR zeichnet sich nicht nur durch Funktionalität und Schönheit aus, sondern auch durch den intelligenten Einsatz von Materialien und Marktmöglichkeiten. OOIIO Arquitectura hat bewiesen, dass gutes Design nicht unbedingt mit einem hohen Preis verbunden sein muss. „Alles war in den Geschäften erhältlich; wir mussten nur von etwas anderem träumen“, erklärte das OOIIO-Architekten-Team. Dabei war die innovativ eingesetzte Designkeramik das Schlüsselelement, das sich von konventionellen Normen löst und ein einzigartiges Zuhause voller Identität und Kreativität schafft. Verspielte, ausdrucksstarke und suggestive Elementen,die an unerwarteten Orten platziert wurden, sorgten für Überraschung und Einzigartigkeit. Dabei spielten markante Farbkontrraste eine wichtige Rolle, um Serienprodukte zu Protagonisten zu machen. Die recheckigen, kleinformatigen Fliesen sind wie alles andere Serienprodukte.Als Kontrast zu den kräftigen Farben der Wandbekleidung wurden für den Bodenbelag zurückhaltende grafische Motiv-Fliesen verwendet. Casa TUR ist ein in Beweis für intelligentes Design und Kreativität In den Geschäften gab es alles, wir mussten nur träumen. Das schmale Rechteckformat der Wandfliesen ermöglichten unter anderem auch Rundungen ohne Sonderanferigungen. Der Name OOIIO Arquitectura steht seit 10 Jahren für Projekte, die Emotionen wecken. Das Studio definiert sich selbst als Kreativstudio, das sich auf Innovation in der Architektur durch realisierbare Lösungen konzentriert. Ihr Markenzeichen liegt im umsichtigen Einsatz von Ressourcen, Einfachheit, Kreativität, Innovation und personalisierten Ansätzen für jedes Projekt. Design/Interiordesign:OOIIO Architecture Keramische Fliesen: Die Kollektionen: „Grace“ (Wände) und „Tesserae“ (Boden) (von WOW Design) Baujahr: 2023-24 Info Fotos/Grafik: Javier de Paz / OOIIO Architecture D ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

14 15 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Wänden als auch in dekorativen Details verwendet wird, betont den besonderen Charakter Lanzarotes und schafft einen visuellen Dialog zwischen der Villa und der umgebenden Landschaft. Die Keramik spielt eine entscheidende Rolle bei der Achtung vor der örtlichen Architektur, insbesondere in den Bädern und feuchten Bereichen, wo die kleinformatigen grünen Fliesen, die typisch für die Architektur Lanzarotes sind, Vitalität verleihen und das künstlerische Erbe von Manrique aufgreifen. „Kleinformatige Keramik ist ein sehr funktionales Material, das es ermöglicht, visuelle Muster zu schaffen, die die Schönheit der Räume bereichern“, erklärt Radka Valová. „Das Grün, das wir bei diesem Projekt verwendet haben, ist sehr ausdrucksstark und nimmt direkten Bezug auf die Landschaft der Insel“, ergänzt sie, wobei sie auch die Praktikabilität und Haltbarkeit des Materials im Hinblick auf die klimatischen Bedingungen der Insel hervorhebt. Die Renovierung dieser Villa, die ursprünglich im Jahr 2000 gebaut wurde, umfasste teilweise Änderungen an der Raumaufteilung, um die Funktionalität zu maximieren. Die Gemeinschaftsräume wurden verkleinert, um mehr Schlafzimmer zu schaffen, und es wurde eine fließende Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich hergestellt, um das Leben im Freien zu fördern. Das Haus verfügt über eine Terrasse mit einer Grillküche, einem Essbereich und einem Pool, die das Genießen des konstanten Klimas der Insel erleichtern. Die Innenhöfe und offenen Terrassen verbinden den Innenbereich mit dem Außenbereich und lassen Licht und Landschaft zu den Hauptakteuren des Wohnraums werden. Diese Elemente verstärken das Erlebnis, in vollkommener Harmonie mit der Natur zu leben. „Als Architekt muss man im Projekt sehr konsequent arbeiten und dabei den Umgang mit der Umgebung maximal respektieren“, sagt Radka Valová. Dieser Ansatz erfordert eine sorgfältige Auswahl von Materialien und Designs, um eine vollständige Integration in die Landschaft zu erreichen. Villa Amonita wurde als Erweiterung der vulkanischen Landschaft von Lanzarote konzipiert. Das Gebäude scheint direkt aus dem Boden zu wachsen und respektiert dabei die natürlichen Formen und Farben der Umgebung. Die Lava-Steinfassaden schaffen einen visuellen Dialog zwischen der umgebenden Landschaft und der modernen Architektur, wodurch eine harmonische Verbindung zwischen Natur und Bauwerk entsteht. Diese Integration hebt die Einzigartigkeit des Standorts hervor und spiegelt den respektvollen Umgang mit dem Ort wider. „Das Projekt basiert auf einem klaren Prinzip: jedes Design muss mit der lokalen Tradition des jeweiligen Ortes in Verbindung stehen“, erklärt die Architektin. Villa Amonita nimmt Bezug auf das Werk von Manrique, dessen Einfluss das Wesen der Insel prägt. Die Verwendung der traditioneller Farben Weiß und Grün sowie lokaler Materialien wie Vulkanstein bereichert die Beziehung zwischen dem Bauwerk und seiner Umgebung. Der schwarze Lava-Stein, der sowohl in den anzarote ist ein Wunder, das ich bewahren möchte. Hier muss die Architektur ein Tribut an die Landschaft und keine Aggression gegen ihre natürliche Schönheit sein. So drückte der ikonische Künstler und Architekt dieser Vulkaninsel, César Manrique, sein Engagement für den Umweltschutz und seine Suche nach der Schönheit mit der einzigartigen Essenz der Insel aus. „Villa Amonita“, entworfen vom Architekturstudio OOOOX aus der Tschechischen Republik, ist zweifellos ein gelungener Ausdruck dieser Philosophie. Die Umsetzung eines Architekturprojekts auf Lanzarote, einer Insel, auf der Umweltschutz stets Vorrang hat und die über begrenzte Ressourcen und Transportmöglichkeiten verfügt, stellte eine Herausforderung dar, die die tschechischen Architekten dazu veranlasste, einen bewussten und nachhaltigen Ansatz zu verfolgen. Bevor es mit dem Entwurf begann, widmete das OOOOX-Team ein ganzes Jahr der eingehenden Untersuchung der Region, um sich mit ihren Nuancen, ihrer architektonische Identität und ihrer Verbindung zur natürlichen Umgebung auseinanderzusetzen. Der Respekt vor der einzigartigen Identität der Insel, ihrem vulkanischen Wesen und dem Gleichgewicht zwischen Architektur und Landschaft, für das César Manrique eintrat, wurde zur höchsten Priorität und zu einem persönlichen Engagement. „Wir haben versucht, alles, was vor Ort verfügbar war, maximal zu nutzen, sowohl aus Gründen der Nachhaltigkeit als auch aus Respekt vor der Landschaft“, erklärt Radka Valová, Architektin bei OOOOX. Dieses Engagement hat die Integration des Designs in die Umgebung sichergestellt und ist Ausdruck der Philosophie, die natürliche und architektonische Schönheit der Insel zu bewahren und zu fördern. Bewusste Architektur in vulkanischer Landschaft Bewusste Architektur in vulkanischer Landschaft Die „Villa Amonita“ erhebt sich aus der vulkanischen Landschaft und fügt sich perfekt in die natürliche Umgebung Lanzarotes ein, mit großem Respekt für die einzigartigen Formen und Farben des kulturellen Erbes von César Manrique. Vulkanstein, Keramik und andere lokale Materialien verbinden die Architektur mit dem Wesen der Insel. Mit Feingefühl wurde dieses Werk von dem Architekturstudio OOOOX aus der Tschechischen Republik. Ihr strahlendes Weiß inmitten einer schwarzen Vulkanlandschaft, umgeben von Palmen und Vulkankratern, macht die Rekonstruktion der Villa zu einem Blickfang. Die schlichte Architektur wird ergänzt durch grüne Akzente und schwarzen Lavastein. Renovierung eines Hauses in Tiagua, Lanzarote Architektur: OOOOX, Prag Grundstücksfläche: 2 000 m² Nutzfläche: 300 m² Fertigstellung: 2024 Keramik: Kollektion „Carmen von APE Grupo Fotos: Romana Ella Plaček Das Projekt basiert auf einem klaren Prinzip: jedes Design muss mit der lokalen Tradition des jeweiligen Ortes in Verbindung stehen. Radka Valová, Architektin bei OOOOX César Manrique Cabrera (1919 – 1992) war ein spanischer Maler, Bildhauer und Umweltschützer, der vor allem für seine architektonischen Projekte als künstlerischer Leiter und seinen entscheidenden Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung von Lanzarote bekannt ist. L Die kleinformatigen grünen Fliesen sind typisch für die Architektur Lanzarotes und sollen den den Räumen Vitalität verleihen. Zudem greifen sie das künstlerische Erbe von Manrique auf.Vulkanisches Urgestein als „Stützpfeiler“ zitiert die Umgebung. In den Schlafräumen sorgen glänzende weiße Fliesen für ein ruhiges Ambiente. ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

16 17 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Holzhaus als Baukonzept mit Symbolcharakter Holzhaus als Baukonzept mit Symbolcharakter Seit 2024 kann sich man in der Hamburger HafenCity darüber klar werden, wie die Zukunft des Bauens aussehen könnte. Das Gebäude ist 20 Stockwerke hoch und gilt als das derzeit höchste Holzhochhaus Deutschlands. „Roots“, übersetzt: „Wurzeln“ ist ein hybrides Gebäude aus Holz und Beton mit einem klaren Fokus auf Ressourcenschonung. Unter dem Strich zeigt das „Roots“, wie vielfältig und zukunftsorientiert urbanes Leben gestaltet werden kann. Der massive Einsatz von Holz reduziert den CO₂-Fußabdruck des Gebäudes und setzt ein starkes Zeichen für klimafreundliches Bauen. Dieses Konzept ermöglicht zudem die Erstellung von kompakten Fertigteilen und ermöglicht so eine schnelle Umsetzung, was auch Lärmemissionen in der Bauphase reduzierte. Für den Brand-, UV- und Feuchteschutz sorgt eine zweite Fassade aus Glas. Auch bei der Ausstattung war mit der Auswahl kreislauffähiger Materialien Ressourcenschonung ein zentrales Thema. Das beste Beispiel findet man in den Bädern der Wohneinheiten. Hier wurden Bade- und Duschwannen sowie Waschtische aus Stahl-Emaille eingebaut, einem bekanntermaßen vollständig recycelbaren Material. Diese Entscheidung unterstreicht das umfassende Konzept des Projekts, luxuriöse Nachhaltigkeit in allen Details zu verankern. „Die Wahl der Materialien ist entscheidend für die nachhaltige Qualität eines Gebäudes“, erklärt denn auch Kasimir Altzweig, Architekt und Mitinhaber von Störmer, Murphy and Partners. So finden sich in den Bädern unter anderem vom italienischen Designbüro Sottsass Associati entworfene Badewannen, die nicht nur ergonomisch und von Natur aus pflegeleicht sind, sondern mit ihrer Funktionalität und Ästhetik für ein außergewöhnliches Badeerlebnis sorgen. Das „Roots“ inspiriere aber nicht nur durch seine nachhaltige Bauweise, sondern auch durch seinen symbolischen Wert, so das Credo der Investoren. Es stünde für den Wandel hin zu einer umweltbewussten Architektur, die ökologischen Mehrwert mit ästhetischer Exzellenz verbindet. Insofern hat die HafenCity Hamburg ein neues Wahrzeichen gewonnen, eines, das über die Hansestadt hinausstrahlt. Es macht deutlich, dass nachhaltiges Bauen keine Einschränkung, sondern eine Bereicherung ist. Mit der Einbindung innovativer und langlebiger Materialien wird gezeigt, wie Ressourcenschonung, Design und Komfort in Einklang gebracht werden können. Objekt: Roots, Lucy-Borchardt-Straße 4, 20457 Hamburg, Botschaft der Wildtiere Eröffnung: September 2024 Nutzung: Wohnungsbau, Büro, Ausstellung Bauherr: Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Hamburg & Deutsche Wildtier Stiftung, Hamburg Architekt: Störmer, Murphy and Partners GbR, Hamburg Ausführung: WBO GmbH, Hamburg Badausstattung: 126 Badewannen, Modell „Conoduo“, Design: Sottsass Associati (alle Kaldewei) Als Deutschlands höchstes Holzhochhaus mit 16 Stockwerken in Holzbauweise ist „Roots“ ein Symbol für die architektonischen und ökologischen Möglichkeiten der Zukunft. Der massive Einsatz von Holz reduziert den CO2-Fußabdruck des Gebäudes erheblich und setzt ein starkes Zeichen für klimafreundliches Bauen. Mit gutem ökologischen Gewissen die Aussicht genießen: Das „Roots“ zeigt, wie vielfältig und zukunftsorientiert urbanes Leben gestaltet werden kann. Auch die Ausstattung der Wohnungen entspricht den hohen ökologischen Ansprüchen, zum Beispiel dank der 100 Prozent kreislauffähigen Badewannen aus Stahl-Emaille. Holz trifft auf Stahl und Glas – Nachhaltigkeit konsequent gedacht Das „Roots“: Ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung Das Projekt befindet sich auf einem ca. 3.200 m2 großen Baufeld an der LucyBorchardt-Straße 2–8a im Elbbrückenquartier der Hamburger HafenCity. Die Hybrid-Bauweise trägt nicht nur zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei, sondern begrenzt auch Lärmemissionen bei der Umsetzung Fotos/Grafik: Kaldewei / das Holthaus / Störmer, Murphy and Partners Entworfen von den Architekten Störmer, Murphy and Partners und realisiert von der Garbe Immobilien-Projekte GmbH, will das „Roots“ ökologische Verantwortung und moderne Ästhetik vereinen und gilt als ein Symbol für die architektonischen und ökologischen Möglichkeiten der Zukunft. Insgesamt wurden im Rahmen der Realisierung 5 500 m³ PEFC („Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“) zertifiziertes Konstruktionsholz verbaut. Lediglich Unter- und Erdgeschoss sowie die Erschließungskerne und die Brandwände des Hybridbaus wurden als Stahlbetonkonstruktion geplant. Mit einer Bruttogeschossfläche von rund 36� 0�0�0�� ��� ����� ������ ���������� ���� ����� m²�s�i�n�d��d�a�m�i�t��i�n�s�g�e�s�a�m�t��1�8�1��W�o�h�n��- einheiten entstanden, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Eine Fläche von 4 000 m² ist als Ausstellungsfläche sowie für die Büro- und Gastronomienutzung vorgesehen und wird von der Deutschen Wildtier Stiftung bezogen, die gemeinsam mit der Garbe Immobilien-Projekte GmbH auch Bauherrin ist. Info Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

18 19 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte n Potsdam macht die neue Michael-Ende-Grundschule ihrem Namen alle Ehre, weil sie mit ihrer Gestaltung zentrale Schauplätze aus Endes Kinderbuch-Klassikern aufgreift. Sie ist die erste öffentliche Schule am Filmpark Babelsberg und Teil einer großen städtebaulichen Entwicklung rund um den Themenpark der Film- und Medienstadt. Auf dem Gelände neben dem Filmpark entstand als Auftakt des neuen Wohnquartiers die dreizügige Michael-Ende-Grundschule. Auf 2 200 Quadratmetern pädagogischer Nutzfläche werden hier rund 450 Kinder lernen können. Der angeschlossene Hort bietet Platz Von Lummerland bis zum Ende der Welt Von Lummerland bis zum Ende der Welt IN DER MICHAEL-ENDE-GRUNDSCHULE VERBINDEN SICH PHANTASIEVOLLE GESTALTUNG MIT KREATIVEN FREIRÄUMEN UND BARRIEREFREIEN LÖSUNGEN. im Erdgeschoss in Kombination mit den Spielflächen auf dem Dach ist ein wichtiger Bestandteil des Entwurfskonzeptes. Auf dem dicht bebauten Grundstück waren die Anforderungen an die Mindestgröße der Freiflächen nur schwer zu realisieren. Michael Ende ist nicht nur Namensgeber der Schule, sondern Programm. So ziehen sich Motive aus Endes Geschichten „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer» (Kinderhort) sowie „Die unendliche Geschichte» (Schulgebäude) von der Fassadengestaltung mit großflächigen Bildern bis in die Innenräume. Die Geschichten um Atréju und Bastian oder Jim und Lukas gliedern die beiden Gebäude und werden zur besseren Orientierung mit Leitfarben kombiniert. So sind im Erdgeschoss beider Gebäude der „Tausend-Wunder-Wald“ aus Jim Knopf und der „Elfenbeinturm“ aus der „Unendlichen Geschichte“ in einem warmen Rotton gehalten. Das zweite Obergeschoss zeigt „Goab“, Michael Endes Wüste der Farben, bzw. das „Ende der Welt“ in einem satten Gelb. In den Treppenhäusern greifen farbige Stahlblech-Geländer die Leitfarben der Geschosse auf, Geschossnummern sorgen zusätzlich für eine gute Orientierung. Die Lernräume selbst sind zurückhaltend gestaltet, um die Konzentration zu fördern. Die breiten, flexibel gestaltbaren Flure beherbergen die Garderoben und bieten offene Rückzugsbereiche zum Lernen und Forschen. Im Erdgeschoss befinden sich ein großzügiger Eingangsbereich und die Mensa, die durch ihre Lage im öffentlich zugänglichen Bereich des Schulgebäudes auch außerhalb der Schulzeiten genutzt werden kann. Im dritten Obergeschoss des Horts lässt sich eine offengestaltete Fläche zur Aula umfunktionieren, die auch für größere Schulveranstaltungen genutzt werden kann. Die variablen Grundrisse prägen das neue Gebäudeensemble auf allen Ebenen und sind auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit von großer Bedeutung. Aber auch im Detail wird Wert auf Barrierefreiheit gelegt. „Für uns war es wichtig, dass die in der Michael-Ende-Grundschule eingesetzten Produkte ganz im Sinne des Universal Designs den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden und dabei Qualität mit Funktionalität und ästhetischem Anspruch verbinden“, so Nadya Faris-Bibawi, Architektin und Geschäftsführerin des Büros NOKERA Planning. So harmonieren die Produkt-Lösungen in der Ausführung Reinweiß mit den Fliesenwänden in den Leitfarben Gelb, Grün, Blau und Rot und setzen Akzente zu den anthrazitfarbenen Bodenfliesen. Projekt: Michael-Ende-Grundschule, Schule 47 Standort: Lotte-Loebinger-Str. 1A, 14482 Potsdam Bauherr: Filmpark Babelsberg GmbH, vertreten durch KWDevelopment GmbH Schulträger: Landeshauptstadt Potsdam Architektur: NOKERA Planning GmbH, Leipzig Ausstattung: Serie 801, Accessoires Serie 477 und System 800 (alle Hewi) Fotos: Paul Gerdes Motive aus „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende, wie hier die Wüstenregion Goab, schmücken die Wände des Schulgebäudes. Um den Kindern eine optimale Orientierung zu ermöglichen, sind diese geschossweise in den jeweiligen Leitfarben gehalten Geschichten strukturieren die Gebäude Auch die Bäder sind für eine bessere Orientierung in den Leitfarben gehalten. Schlicht und edel harmonieren die weißen Details der sanitären Ausstattung mit den farbigen Wänden und dem anthrazitfarbenen Boden. I für 350 Kinder. Auf dem gegenüberliegenden Gelände, integriert in das Filmpark-Parkhaus, befindet sich die neue Zweifeldsporthalle mit angrenzender Laufbahn und Weitsprunggrube. Der Schulneubau und das Hortgebäude bilden ein zusammenhängendes Ensemble aus zwei viergeschossigen Einzelgebäuden, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Das Gebäude wird barrierefrei über ein zentrales Treppenhaus mit behindertengerechtem Aufzug an der Nordseite erschlossen. Beide Gebäude sind im Erdgeschoss aufgeständert, so dass attraktive überdachte Spiel- und Pausenflächen entstehen. Unter den Gebäuden befinden sich multifunktionale Flächen und zwei Kleinspielfelder, die vom Schulhof über eine tribünenartige Treppenanlage erreichbar sind. Die natürliche Zonierung der Aktionsflächen Info „Für uns war es wichtig, dass die eingesetzten Produkte im Sinne des Universal Designs den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden. Nadya Faris-Bibawi, Architektin Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

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