26 27 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 STEINKERAMIKSANITAER.DE I. Quartal 2025 DesignundTrends DesignundTrends Materialmix für den Dialog zwischen Tradition und Moderne Materialmix für den Dialog zwischen Tradition und Moderne INNOVATIVE RAUMLÖSUNGEN, SPANNUNGSREICHE MATERIALKOMPOSITIONEN UND EIN VÖLLIG NEUER BLICK AUF DIE TRADITIONELLE BADGESTALTUNG. Um herauszufinden, wie renommierte Designer ihr ganz persönliches Baddesign in einem unverwechselbaren, persönlichen Kontext inszenieren würden, hat Sanitärhersteller Duravit sie gebeten, mit ihren für das Unternehmen entworfenen Produkten ihre ganz persönlichen Vorstellungen der Badgestaltung zu realisieren. Dabei verraten sie auch, welche Inspirationsquellen sie nutzen, um sich von den gängigen Konventionen zu lösen und so innovative Perspektiven zu eröffnen. In diesem Fall ist es Sebastian Herkner, der eine Badserie entworfen hat, die von traditionellen japanischen Ritualen und Handwerkskunst inspiriert ist. In seinem Bad interpretiert der Produktdesigner „seine“ Produkte jedoch völlig neu: Gebeizte Holzschindeln an der Wand, Muschelkalk auf dem Boden und ein Raumteiler aus Keramik bilden den Rahmen für diese Badserie. Im Zentrum des Bades steht die ikonische Badewanne, die nicht nur den ersten Blick auf sich zieht, sondern auch den Grundriss und die formalästhetische Ausrichtung des Bades maßgebMir war es wichtig, ein großzügiges Bad zu schaffen, in dem die Badewanne gut zur Geltung kommt, aber auch Raum für das Wesentliche bleibt. Sebastian Herkner, Designer Die Idee: Großzügigkeit und Erdung lich bestimmt. „Mir war es wichtig, ein großzügiges Bad zu schaffen, in dem einerseits die Badewanne gut zur Geltung kommt, andererseits aber auch Raum für das Wesentliche bleibt“, erklärt Herkner seinen Entwurf. Durch die Rundung der Wand, die die weiche Form der Wanne aufnimmt, entsteht ein spannender Dialog zwischen Architektur und Interieur. Auch der großzügige, quadratische Grundriss will der Designer als eine Hommage an die Formensprache seiner Serie verstanden wissen. Der Doppelwaschtisch fällt durch zwei großzügige Aufsatzschalen auf, die die Formensprache der Badewannen fortsetzen. Die puristischen, graphitfarbenen Möbel mit strukturierter Glasfront bilden optisch einen harmonischen Kontrast und unterstreichen mit einem filigranen Rahmen die elegante Leichtigkeit. Dahinter schafft die Wandverkleidung aus Keramikbausteinen eine besondere Raumatmosphäre. Je nach Lichteinfall bricht sie das Licht unterschiedlich und sorgt so für ein außergewöhnliches Lichtspiel im Bad. Als Raumteiler eingesetzt, sorgt sie für Privatsphäre und betont die Großzügigkeit des Bades. Ehrliche Materialien und zeitgemäße Tradition: Dem Balanceakt zwischen Tradition und Moderne begegnet Herkner auf ganz eigene Weise. „Wir wollen uns in unserem Bad wohlfühlen, einen Rückzugsort schaffen, deshalb habe ich auf eine abgerundete Wand aus gebeizten Schindeln gesetzt als Referenz an ehrliche Handwerkskunst“, erklärt der Designer seinen spannenden Materialmix. Dabei sei es ihm wichtig gewesen, kein nostalgisches Bad zu schaffen, sondern eines, das sich trotz traditioneller Elemente zeitlos in die Gegenwart einfügt. Für den Boden entschied er sich für großformatige Fliesen aus Muschelkalk, einem in Deutschland heimischen Stein, der für die Besinnung auf das Wesentliche steht. Denn es ginge ihm nicht um unnötigen Luxus, um Dekadenz, sondern um einen Raum, „der uns persönlich berührt, uns im Alltag unterstützt und uns zur Ruhe kommen lässt“, fasst Sebastian Herkner seine Badgestaltung zusammen. Sebastian Herkner (1981 in Bad Mergentheim geboren) ist ein deutscher Produktdesigner und Hochschullehrer. Herkner studierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main ab 2001 und beschäftigte sich dort bereits mit der Gestaltung von Möbeln und Objekten. Hierbei verband er unterschiedliche Materialien mittels neuer Technologien und traditionellem Handwerk. 2006 gründete er in Offenbach sein eigenes Designstudio. Herkners Entwürfe finden sich in den bedeutenden internationalen Designsammlungen, unter anderem in der „Neuen Sammlung“ in München oder dem „Vitra Design Museum“. Die Realisation erfolgte mit der Sanitär-Kollektion „Zencha“ von Sebastian Herkner: Aufsatzbecken, Waschtischunterbau wandhängend, freistehende Badewanne, Wandregal Graphit, Zencha Hochschrank. Ergänzt mit Armaturen der Kollektion „Wave“, „Happy D.2“ (Wand WC und WC-Sitz), „Durasystem“ Betätigungsplatte für das WC. Ein Raum ist für Sebastian Herkner erst dann komplett, wenn er die bereits erlernten Handgriffe im Alltag unterstützt: Eine Seifenschale, ein Mülleimer, mehrere Handtuchhaken,Toilettenpapierhalter. So ist alles ordentlich und formschön verstaut und immer griffbereit. Gesamtkonzept: Die zusätzlichen Hochschränke bieten nicht nur weiteren Stauraum, sondern greifen das Strukturglas als Oberfläche auf und runden die Gesamtkomposition stimmig ab. Der keramische Raumteiler “Sahel”, den Sebastian Herkner für Kaufmann Keramik entwarf, wird zusätzlich als Abtrennung zum WC genutzt und schafft durch seine asymmetrische Gestaltung Intimität bei gleichzeitiger Offenheit des Raumes. U Inspiration: Traditionellen japanischen Ritualen und Handwerkskunst Maßgeblich: Für den quadratischen Grundriss des Bades ist die ikonische Badewanne verantwortlich, die nicht nur als Blickfang dient, sondern auch die formalästhetische Richtung vorgibt. Die ikonische Badewanne Zencha bildet das Zentrum der Raumgestaltung. An ihrer fein geschwungenen Form orientiert sich die mit Schindeln verkleidete Wand, wodurch ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Denn die großzügige Wanne prägt mit ihrer Weichheit und Großzügigkeit die gesamte Badgestaltung. Fotos: Duravit AG Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44 ý
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