MeineMeinung 3 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 gkoehler@stein-keramik-sanitaer.de Info-Serviceziffer [22401] Info-Serviceziffer [22402] Anzeige Supergrip „RutschSicherheit auf Stein, Fliesen“ Alles Kopfsache oder was? Anzeige Schlüter-System „Die neue Bodenhaftung“ www.tileofspain.de Die Tile of Spain „Kollektion Keramik“ präsentiert Neues zum Thema Keramikfliesen aus fünf spannenden Perspektiven! Bestellen Sie sich kostenlos 10, 20 oder 30 Broschüren per Mail an: info@tileofspain.de FÜNF NEUE KERAMIKFLIESEN-BROSCHÜREN schlueter.de/bekotec-ps Schlüter®-BEKOTEC-PS Mit BEKOTEC-EN-F-PS und BEKOTEC-EN-FK-PS bringt Schlüter-Systems ein neues Maß an Anwenderfreundlichkeit in die Verlegung des innovativen Klimabodens BEKOTEC-THERM. Die selbsthaftenden Estrichnoppenplatten, die zu 70 % aus recycelten Materialien bestehen, ermöglichen eine unkomplizierte, schnelle und äußerst saubere Installation. Die beiden haftenden Systeme erlauben nicht nur eine geringe Aufbauhöhe, sondern auch einen Einsatz auf vielfältigen Untergründen. Neben der Material- und Gewichtseinsparung ermöglicht die zügige Verlegung eine zeit- und kosteneffiziente Realisierung von Bauprojekten. Die neue Bodenhaftung. BEKOTEC-EN-F-PS BEKOTEC-EN-FK-PS Ich habe in den vergangenen Ausgaben gelegentlich über die Probleme der deutschen Hersteller keramischer Fliesen nachgedacht (und geschrieben). Es sah nicht besonders gut mit der Branche aus, zumal sich zuletzt auch deren größter Vertreter, die Deutsche Steinzeug Bremer und Breuer AG (DSCB) mit ihrer Tochter Agrob Buchtal auf den Weg zum Insolvenzgericht machen musste. Wir haben darüber berichtet. Kenner der Branche wussten schon lange, dass im nordrhein-westfälischen Witterschlick die Bilanzen Anlass zur Sorge gaben. Dann kam Anfang 2024 die befürchtete Hiobs-Botschaft (siehe SKS Ausgabe 12024), wobei das von CEO Dieter Schäfer angemeldete Verfahren „Insolvenz in Eigenverwaltung“ nur als schwacher Trost gewertet wurde. Denn genau das gab es in der deutschen Keramik bereits schon einmal. Diesen Weg wollte auch die Steuler Fliesengruppe gehen. Das Ende war die Zerschlagung. Dass dabei nicht alles den sprichwörtlichen Bach herunter ging, war den Italienern namens Panariagroup zu verdanken, die dem offensichtlich gut funktionierende Fliesenwerk im sächsischen Leisnig eine neue Heimstatt gaben. Die Spekulationsplattform in Sachen DSCB war eröffnet. Sollte es in Witterschlick ähnlich ausgehen? Immerhin geht es hier um vier Produktionsstandorte. Da sollte unbedingt daran erinnert werde, dass nicht nur die italienische Unternehmensgruppe sich einen Platz auf dem deutschen Fliesenmarkt sicherte (und jetzt italienische Fliesen mit dem Aufdruck „Made in Germany“ produziert). Es geschah vielmehr etwas, was für die uralte deutsche Fliesen-Szene bislang kaum vorstellbar schien, da sie stets wie eine Art „Closed shop“ galt. Es tauchte ein Investor auf, der mit keramischen Fliesen rein gar nichts am Hut hatte: Ein Technologie-Konzern namens Meta Wolf AG, der vornehmlich durch seine Web3-basierte E-CommercePlattform für die digitale Transformation des Online- und OfflineHandels in Erscheinung trat. Die Konzerntochter „Norddeutsche Solar Ceramics“ produziert jetzt im ehemaligen Steuler-Werk Nordceram Feinsteinzeugfliesen. Da scheint dringend benötigter frischer Wind durch die alt-ehrwürdige deutsche Fliesen-Szene zu pusten. Und obwohl erst seit Anfang April 2024 in Bremerhaven aktiv, war es ein eher bescheidener Anfang. Denn von Bremerhaven nach Witterschlick schien es für Meta Wolf nur ein kleiner Schritt. So hat jetzt die DSCB samt Agrob Buchtal einen neuen Besitzer: die Meta Wolf AG (Seite 48). Ich glaube zwar nicht, dass sich damit die traditionelle deutsche Keramikfliese mit ihren Produkten grundsätzlich verändert wird, aber es dürfte künftig unternehmerisch anders gedacht werden. Denn Tom Wolf kauft sich nicht aus Nächstenliebe in dieser Branche ein. Er verdient sein Geld mit Transformations-Technologien, wobei an erster Stelle die Dekarbonisierung steht. Über die wurde in der Vergangenheit bei den Baukeramikern zwar viel geredet, außer dem einen oder anderen Solar-Panel auf dem einen oder anderen Fabrikdach ist jedoch nicht viel passiert. Ob Tom Wolf das ändert, hängt von seinem langen Atem ab. Denn Fliesenöfen allein mit Solar- oder Windenergie zu betreiben ist nach wie vor Zukunftsmusik. Was übrigens auch für grünen Wasserstoff gilt. Woher also will Tom Wolf seine Energie für die solare Transformation nehmen, wenn noch nicht einmal für andere Branchen ausreichend grüne Energie zur Verfügung steht? Überlegen Sie einmal: Wenn nur alle 49,1 Millionen in Deutschland zugelassenen PKWs mit grünem Strom fahren würden, könnte womöglich unsere Fernseher schwarz bleiben. Aber egal: Dass jetzt mit einem Technologie-Konzern in die Branche Bewegung kommt, ist ganz sicher ein gutes Zukunft orientiertes Zeichen. Die Fliesen-Szene: Und sie bewegt sich doch
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