22 23 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 ProjektundDesign ProjektundDesign Einen öffentlichen Raum mit Zugang zu Wasser, einen Brunnen in der Stadt, hat der international tätige Architekt Sou Fujimoto entworfen. Das strahlend weiße, geschwungene Gebäude hat einen oval gefassten und dennoch offenen Innenhof mit Handwaschplätzen und Trinkwasserstellen in unterschiedlichen Höhen für Kinder, Erwachsene und Menschen im Rollstuhl. Hier kann man sich treffen und ins Gespräch kommen, auch wenn man die Toilette nicht nutzt. Es ist die neue Interpretation eines traditionellen Konzepts, das Fujimoto mit dem Treffpunkt rund um die Wasserstelle geschaffen hat und das über die eigentliche Funktion einer öffentlichen Sanitäranlage hinausgeht. Das Weiß der Innenräume und der Fassade steht dabei als Ausdruck für Hygiene und Sauberkeit, auch und gerade, wenn es um die Instandhaltung geht. Sou Fujimoto – ein Brunnen in der Stadt Die Nippon Foundation ist eine private, gemeinnützige Förderorganisation. Sie wurde 1962 von Ryoichi Sasakawa ursprünglich als Japan Shipbuilding Industry Foundation unter der Schirmherrschaft des japanischen Motorboat Racing Law gegründet und sollte sowohl zum Wiederaufbau des japanischen Schiffbausektors als auch für philanthropische Aktivitäten auf der ganzen Welt dienen. Im humanitären Bereich konzentriert sie sich auf Bereiche wie Sozialfürsorge, öffentliche Gesundheit und Bildung. Der derzeitige Vorsitzende ist Yohei Sasakawa, Sonderbotschafter der Weltgesundheitsorganisation für die Ausrottung der Lepra, Sondergesandter der japanischen Regierung für die nationale Versöhnung in Myanmar und Sohn des Stiftungsgründers Ryoichi Sasakawa. Info ie moderne und energieeffiziente Schule ist zwar einfach und zweckmäßig im Interior Design, dafür aber farbenfroh und einladend und in starkem Bezug zum Außenraum und zur Natur. Es ist die neue weiterführende Schule in Monastier di Treviso, die nach dem Entwurf von Mate Engineering wurde. Die Maßnahme umfasste die Sanierung eines Gebäudes aus den Anfängen des 20. Jahrhundert, das einen hohen Energieverbrauch aufwies und nicht mehr den Sicherheitsvorschriften und Richtlinien für Erdbebensicherheit entsprach. Das Erreichen der in den Leitlinien des italienischen Ministeriums für Bildung und Leistung erforderten hohen Standards für ökologische Nachhaltigkeit war der Grundgedanke des Projekts, das den Schulkomplex dank der Sanierung der Gebäudehülle und der haustechnischen Anlagen in ein „Nahezu Null-Energie Gebäude“ (nZEB - nearly zero-energy buildings) verwandelte. Der ursprüngliche Komplex wurde um einen erdbebensicheren neuen Teil erweitert, der 25 Prozent des Bestands ausmacht. Er wurde ohne architektonische Barrieren und vor allem für einen minimalen Energieverbrauch konzipiert. Im neuen Gebäude wurde besonderes Augenmerk auf eine ausgeklügelte Haustechnik, die Verwendung nachhaltiger Materialien und den Einfall des Tageslichts in die Räume gelegt. „Der physische Raum des Lern-Ambientes“, so Architekt Maurizio Pavani, Gründer von Mate Engineering, „ist entscheidend für die Qualität des Lernens und die psycho-physische Entwicklung der Schüler: Er beeinflusst ihr Verhalten, fördert die Sozialisation und kann sich auf die schulischen Leistungen auswirken“. Um das Wohlbefinden und eine angemessene Abwicklung der Lehrtätigkeiten zu gewährleisten, sorgte Mate Engineering für thermischen Komfort und gesundes Raumklima, für akustischen Komfort dank schallschluckender abgehängter Decken und für große Fensterflächen, durch die das Sonnenlicht, das sowohl durch sonnenschützende Auskragungen der Gebäudehülle als auch durch motorisierte Jalousien gesteuert wird, einfällt. „Die raumhohen Fenster sorgen für eine visuelle Kontinuität und den Zugang zur umgebenden Natur, die zu einer Erweiterung der Klassenräume wird“. Es ist wichtig, dass sich die Schule zu ihrer Umgebung hin öffnet und zu einem Bezugspunkt für die Gemeinschaft wird. Der Eingang ist also nicht mehr nur eine Halle, sondern wie eine offene „Agora“ gestaltet. Ebenso dienen die Gänge nicht nur zur Erschließung angrenzender Räume, sondern sind als Orte für das gesellige Zusammensein konzipiert. Die neuen Klassenräume können je nach Unterrichtsfach eingerichtet werden: die Sitzanordnung kann reihenförmig, rechteckig, in Sitzgruppen, U-förmig, schlangenförmig oder auch halbrund sein. Architektur, die das Lernen leichter machen kann Pädagogisches Interior Design: Architektur, die das Lernen leichter machen kann Nicht nur energieeffizient, sondern auch schön, nachhaltig und inklusiv sollte das Ergebnis des Ausbaus der weiterführenden Schule in Monastier di Treviso von Mate Engineering werden. Das dies gelungen war, ist an der Auszeichnung im Wettbewerb „La Ceramica e il Progetto“ („Keramik und Projekt“) in der Kategorie „Institutionen – Stadteinrichtung“zu erkennen. Der physische Raum des Lern-Ambientes ist entscheidend für die Qualität des Lernens und die psycho-physische Entwicklung der Schüler. Maurizio Pavani, Architekt und Gründer von Mate Engineering Wir waren daran interessiert, eine Einheitlichkeit des Interieurs zu erreichen, ohne die gemeinschaftlich genutzten Wege von den Klassenräumen zu unterscheiden. D Fotos: Studio Ca1212ello e Adviva/Marazzi Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
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