36 37 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 MarktPlatz MarktPlatz Design-Geschichte im Badezimmer-Milieu zu schreiben ist angesichts der Fülle des Angebots nicht leicht. Das galt auch schon im Jahr 1994. Dennoch horchte die Branche auf, als der Schwarzwälder Sanitärhersteller Duravit seine erste Sanitärserie mit dem Designer Philippe Starck der Öffentlichkeit präsentierte. Es war die Geburtsstunde einer Designikone, die als „StarckTonne“ in die Geschichte einging. Mit ihrer klaren, zeitlosen Formensprache hat sich die „Starck Tonne“ nicht nur von kurzlebigen Badtrends abgehoben, neue Maßstäbe gesetzt, sondern sich zu einem der meistverkauften Einzelmöbel von Duravit entwickelt. Für den französischen Stardesigner keine Überraschung, „denn sie geht auf den Ursprung des Wassers in unseren Häusern zurück“, so der Designer selbst. Vision und Ehrlichkeit hätten der „Tonne“ den langlebigen Erfolg garantiert. „Denn sie hat sich nicht an Trends orientiert, sondern an der Menschlichkeit“. Als Jubiläums-Geschenk spendierten Hersteller und Designer der „Tonne“ jetzt ein Upgrade, ohne seinen Ursprung zu verleugnen. Denn nach wie vor ist sie ein Unikat, dessen Form in aufwendiger Handarbeit hergestellt wird. Mehrfach gebogenes Schichtholz bildet die Basis des nach unten konisch zulaufenden Möbels. Während die charakteristische Designidentität bewahrt wurde, erhielt die Waschtischlösung dank der so genannten „c-bonded Technologie“ einen noch eleganteren Look. Dabei werden Waschtisch und Unterbau nahezu nahtlos miteinander verbunden. Bei der Verbindung zwischen Waschtisch und Badmöbel entsteht eine präzise Kante. Auch die überarbeitete Form des Beckens orientiert sich an der des Möbels, das es jetzt mit verschiedenen Farben und Oberflächen gibt. outinen hinterfragen, Gewohnheiten überdenken: Der diesjährige Salone del Mobile in Mailand stand auch für die Sanitärhersteller ganz im Zeichen neuen Denkansätze, meist geschuldet der Flaute am Bau. Für die meisten Anbieter war klar: Ein „weiter so“ konnte keine nachhaltige Lösung sein. Das galt ganz besonders für den Sanitäranbieter Alape aus Goslar, für den das „weiter so“ unternehmerisch bereits im Herbst 2023 beendet war, als er in den spanischen Roca-Konzern übernommen wurde. Die Mailänder Trendschau brachte jetzt auch das Neudenken in das Produkt-Sortiment. Im Mittelpunkt standen die Neuheiten am Waschtisch, die mit ungewöhnlichen Designansätzen aufwarteten. So verschob das neue Schalenbecken in Schräglage die gewohnte Wahrnehmung und überraschte mit geradezu erhabener, einladender Geste. Natürlich wie ein Wasserfall fließt das Wasser die geneigte Fläche hinunter und bot so eine völlig neue Art der Darreichung. Die Kippform überzeugte dabei nicht nur durch Selbstbewusstsein und Stilwille, auch ergonomisch gab es auf diese Weise ein besonderes Wascherlebnis. Der neue Beckenentwurf schwebte geradezu über dem Waschtisch und kreierte mit seiner Geometrie eine leichte, schwerelose Atmosphäre. Besonders sichtbar wurde der Transformationsgedanke auch an außergewöhnlichen Materialverbindungen: Stahl, Stein und Holz verbinden sich mit dem Wasser zu einem ausbalancierten Produktensemble. Ein stählernes Becken wirkte wie eingesunken in die Holzoberfläche des Waschtischs, andere zeigten sich umhüllt von einer skulpturalen Fassung aus Stein oder Holz. Wasser- und Lichtspiele unter der Dusche Wasser- und Lichtspiele unter der Dusche Unter der Dusche scheiden sich die Geister: Die Einen mögen‘s sportlich und zweckmäßig: nass, einseifen, abspülen fertig. Anderen geht es um Genuss und Entspannung. Für letztere hat Armaturenhersteller Dornbracht jetzt ein besonderes Angebot: Die skulpturale Erlebnisdusche, die nach dem Vorbild eines klassizistischen Kristallkronleuchters gestaltet ist. esigner Michael Neumayr war der Meinung, auch unter der Dusche den Weg zum Glück oder Glückseligkeit finden zu können. So machte er den wichtigsten Satz, den der Mythenforscher Joseph Campbell für sich formuliert hatte: „Follow your Bliss, folge deinem Glück oder deiner Glückseligkeit!“ zum Leitmotiv seiner neuesten Produktschöpfung für den Iserlohner Hersteller. Folglich ist „Aquahalo“ auch keine Dusche im herkömmlichen Sinn, sondern eine Wasserskulptur, die mit ihrem charakteristischen, ringförmigen Design zum zentralen Gestaltungselement im Bad wird. Orientiert hat Neumayr sich am gustavianischen Stil, einer schwedischen Stilrichtung, die in der Antike und im französischen Klassizismus zur Zeit König Ludwigs XVI. ihre Vorbilder hatte. Oder profaner ausgedrückt: Am Kronleuchter, der im Esszimmer seiner Eltern hing. Befestigt an vier Punkten, umgibt sie ein zentrisch in die Decke eingelassener Licht- und Wasserspot. Drei unterschiedliche Strahlarten bieten gemeinsam mit dem integrierten Licht ein Glückseligkeit versprechendes Wassererlebnis: Beim „Aqua Circle Rain“ fällt das Wasser wie ein weicher Trichter aus dem Ring, „Tempest Rain“ soll einem belebenden Regenschauer gleich kommen, der „Diamond Rain“ dagegen bündelt Wasser und Licht zu einem kristallklaren Strahl. Wer sich dem hingibt, soll zu einer spürbar höheren Lebensqualität finden. Davon ist Michael Neumayr überzeugt. Für den Weg dorthin hat der Hersteller die technischen Voraussetzungen geschaffen: Ein durchdachtes und flexibles Unterputz-System, zu dem unter anderem Schnitt- und Bohrschablonen gehören, die Anarbeitungspunkte und -vorgaben für den Trockenbau klar definieren. Es gibt detaillierte Planungsdaten inklusive der BIM-Daten zur effizienten Planung und Ausführung des Bauvorhabens. Zu finden sind sie im Internet unter www. dornbracht.com/aquahalo D Neues Denken für Produkt-Routinen Neues Denken für Produkt-Routinen R Jubiläum für Vision und Eleganz Jubiläum für Vision und Eleganz D Zwei Generationen: Die „Starck-Tonne“ feiert ihr 30-jähriges Jubiläum, links die „Ur-Tonne“. Rechts das Upgrade mit dem fast nahtlos eingebetteten Keramik-Becken. Bei der „c-bonded Technologie“ werden Waschtisch und Unterbau nahezu nahtlos miteinander verbunden. Hinter den Türen verbirgt sich ein vielseitig nutzbarer Stauraum. Verwechslungsgefahr? Philippe Starck und „seine“ Tonne © www.starck.com Wer sich auf dem weiten Feld der Sanitärarmaturen umschaut, sieht sich vielfach mit dem Begriff „déjà vu“ konfrontiert. Meist sind italienische Designer und Designerinnen beteiligt. In diesem Fall kommt lediglich der Hersteller aus Italien und beweist, dass Design auch belgisch sprechen kann. So hat sich der italienische Armaturenhersteller Fantini mit Vincent Van Duysen verbündet für eine Armaturenlinie, die etwas anders ist. Der belgische Architekt Vincent van Duysen hat nicht nur in der Architektur Objekte von spiritueller Reinheit und reich an sanften Details geschaffen, auch seine Produktentwürfe Eleganz mit nostalgischem Flair Eleganz mit nostalgischem Flair sprechen diese Sprache. Für den italienischen Hersteller schuf er aktuell die Armaturen-Kollektion „Flora“ und sagt selbst darüber: „Das Flora-Projekt hat sich organisch aus meinem Wunsch heraus entwickelt, eine zeitlose Armaturenkollektion mit einem Hauch nostalgischer Erinnerung zu schaffen.“ Es ist gerade dieser „konservative Ansatz“, den van Duysen beherrscht und der seine Produkte zeitlos und klassisch macht. Stilvoll und raffiniert präsentiert sich die Armaturenkollektion mit einer industriellen Ästhetik, die von zeitgemäßer Sensibilität durchdrungen ist. Die Armatur wird bestimmt durch niedrige und großzügige Proportionen, die dem Produkt eine sinnliche Ausstrahlung verleihen. Fotoquellen: siehe Hersteller Fotoquellen: siehe Hersteller Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44 64 4
RkJQdWJsaXNoZXIy MTk2NTI0NQ==