46 47 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 steinkeramiksanitaer.de II. Quartal 2024 MarktundUnternehmen MarktundUnternehmen ... was sonst noch von Interesse war ý Investition in Portugal und England Der italienische Bauchemiehersteller Mapei setzt seine internationale Expansionsstrategie fort, in deren Rahmen seit Jahresbeginn bereits Eröffnungen und Zukäufe neuer Werke in Dänemark, Kanada, Saudi-Arabien, Italien und Portugal angekündigt wurden. So wird die Produktionskapazität der portugiesischen Niederlassung mit einem Investitionsvolumen von rund 13 Millionen Euro ein neues Werk im portugiesischen Cantanhede ausgebaut. Das neue Werk hat eine Gesamtfläche von 26 500 m². Das italienische Unternehmen ist seit 2001 in Portugal tätig. Auch in Großbritannien verstärkt Mapei seine Präsenz durch die Eröffnung einer neuen Fabrik in Speke bei Liverpool. Es umfasst eine Fläche von 3 200 m², die neben Büros und einem Lager auch Forschungseinrichtungen beherbergt. Hier sollen vor allem Betonzusatzstoffe für den lokalen Markt produziert werden. Es ist der zweite Standort in England neben Halesowen bei Birmingham. Mehr KI am Bau - aber wie? Kaum ein Thema ist so allgegenwärtig wie Künstliche Intelligenz (KI). Nicht nur, wenn es um „ChatGPT“ geht, auch in vielen anderen Bereichen, etwa beim praktischen Einsatz auf der Baustelle, dürften stehen KI-Anwendungen bereits auf der Schwelle stehen und könnten durchaus das Bauen revolutionieren. Das ist zumindest die Sicht der von Bauinfoconsult befragten Hersteller aus der Baustoff- und Installationsmaterialindustrie, die bereits 2026 vielfältige KI-Anwendungen in der Baupraxis erwarten. Das Verblüffende dabei: Die klare Mehrheit der Befragten aus Geschäftsleitung, Marketing und Vertrieb muss zugeben, dass ihr eigenes Unternehmen noch keineswegs angemessen auf diese Entwicklung vorbereitet ist. Immerhin ein Viertel der Befragten nimmt für die eigene Firma in Anspruch, dass KI-Konformität intern bereits zumindest in den Startlöchern steht. Midea Group übernimmt Arbonia climate Die Midea Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Division Arbonia climate getroffen. Der Verwaltungsrat der Schweizer Arbonia AG hat das Kaufangebot der Midea Group für seine Raumklimaspezialisten akzeptiert. Beide Parteien haben die Vereinbarungen bereits unterzeichnet. Die Midea Group mit Sitz in Foshan im Süden Chinas entwickelt und produziert Produkte für die Bereiche Klima- und Gebäudetechnik, Industriekomponenten sowie Robotik und Automation. Arbonia climate wird Teil der Division Building Technology bei Midea. Deren EuropaAktivitäten gehen derzeit von Clivet mit Hauptsitz in Italien aus, wobei man hier vor allem auf Gebäudetechnikprodukte für Wohn- und Gewerbebauten fokussiert ist. Gemeinsam sollen integrierte HVAC-Systeme für die unterschiedlichen Ansprüche der europäischen Klimazonen angeboten werden. Beide Unternehmensgruppen verfolgen die Strategie, die Energiewende durch innovative Produkte und Lösungen maßgeblich voranzubringen. „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet Die Architektenkammer NordrheinWestfalen hat die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. „Damit machen wir deutlich, dass wir uns als größte deutsche Architektenkammer sichtbar für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzen“, erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing anlässlich des „Tags der Vielfalt“ Ende Mai 2024. Die „Charta der Vielfalt“ ist eine Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen und steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz. Mit dem Beschluss zur Unterzeichnung der Charta setzte die Vertreterversammlung der AKNW ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz in der Arbeitswelt. Das nordrhein-westfälische „Architektenparlament“ signalisiert damit die Wertschätzung aller Mitarbeitenden unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Den Wortlaut der Charta zum Download gibt es hier: http://download.sks-infoservice.de/ Von Hanf bis Klimawand Bei der diesjährigen DGNB Sustainability Challenge, dem Innovationswettbewerb der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), gab es mit 145 Einreichungen einen Teilnehmerrekord. Aus den Bewerbungen wählte die Jury jeweils drei Finalisten in den Kategorien „Innovation“, „Forschung“ und „Start-up“ aus. Hinzu kommen drei Nominierte für den erstmals vergebenen Sonderpreis „Biodiversität“. Kategorie übergreifend wird es zusätzlich einen Publikumspreis geben. In der Kategorie „Innovation“ schaffte es der formgepresste Lehmstein „Conclay“ der Firma Kimm aus dem nordhessischen Wabern-Udenborn Denn das Statistische Bundesamt hat für den Zeitraum von Januar bis April 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut einen deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen ermittelt, und zwar um 21 Prozent (bzw. 18 900 Wohnungen) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wobei in diesen Zahlen die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. Betrachtet man allein die Neubauwohnungen, wird das Ausmaß der Konjunkturproblem noch deutlicher. So zählten die Wiesbadener Statistiker von Januar bis April 2024 mit 57 100 Neubauwohnungen 23,7 Prozent weniger Genehmigungen als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 32,5 Prozent auf 12 300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 18,3 Prozent auf 4 400. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich im Berichtszeitraum die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 20,2 Prozent auf 38 500 Wohnungen. Dabei war es kontraproduktiv, dass das Bauen gleichzeitig teurer wurde. So seien die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland laut Bundesamt im Februar 2024 um 2,8 Prozent gegenüber Februar 2023 gestiegen. Im November 2023, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistiker, waren die Preise im Vorjahresvergleich sogar um 4,3 Prozent gestiegen. Preistreiber waren dabei besonders Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen (zum Beispiel Wärmepumpen), die im Berichtszeitraum 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum teurer wurden und Nieder- und Mittelspannungsanlagen (zum Beispiel Elektro-Warmwasserbereiter) mit +7,3 Prozent. Im Vergleich dazu waren die Preissteigerungen bei Wärmedämm-Verbundsystemen mit 3,5 Prozent geradezu noch moderat. (Quelle: Statisches Bundesamt Wiesbaden) Baugenehmigungen weiter im Sinkflug Baugenehmigungen weiter im Sinkflug Baukonjunktur II: Baukonjunktur I: Bis es eine deutliche Entspannung auf dem deutschen Wohnungsmarkt gibt, dürfte es noch eine Weile dauern. Ob dann die inzwischen erfolgte Senkung der Zinsen die Baulust wieder aufleben lässt, ist auch keine abgemachte Sache. Aktuell dürfte es deshalb bei den Klageliedern der Bauwirtschaft und den eher blutleeren Bemühungen der Politik bleiben. Diese Zahlen veröffentlichte kürzlich das Statistische Bundesamt. Für die Ampel scheinbar kein Problem, denn „die Lage am Bau ist stabil“, so die lakonische ministerielle Verlautbarung. Und auf der Suche nach positiven Aspekten stieß man auf den sozialen Wohnungsbau, denn der hätte aus Sicht der Ministerin „einen starken Aufwuchs“ erfahren. Davon, dass es sich bei diesem „Aufwuchs“ nicht um Wohnungen handelt, in die man direkt einziehen könnte, war keine Rede. Im Jahr 2023 habe es in diesem Sektor vielmehr einen deutlichen Zuwachs bei den Bewilligungszahlen gegeben. Und außerdem hat das BMWSB weitere 390 900 Wohnungen entdeckt, die sich im Bau befänden. Vielleicht werden die ja 2024 fertig gestellt. Die Wiesbadner Statistiker rechnen allerdings etwas nüchterner. Denn im gesamten Jahr 2023 wurden 0,3 Prozent oder 900 Wohnungen weniger fertig gestellt als im Vorjahr. Damit habe sich die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen seit dem Jahr 2021 kaum verändert (2021: 293 400; 2022: 295 300). Zuvor sei die Zahl der Wohnungen von 159 800 im Jahr 2010 bis auf 306 400 Wohnungen im Jahr 2020 gestiegen. Mit 9,3 Prozent waren die Fertigstellungen bei Einfamilienhäusern am deutlichsten zurückgegangen. In Mehrfamilienhäusern wurden 156 300 Neubauwohnungen fertiggestellt, 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch fertige Zweifamilienhäuser gab es etwas mehr: +3,8 Prozent. Das Ziel der Entbürokratisierung hat die Ampel indes verfehlt: Die Zeit von der Genehmigungserteilung bis zur Fertigstellung, hat sich bei den im Jahr 2023 fertiggestellten Wohngebäuden auf 24 Monate weiter verlängert; im Jahr 2020 waren es noch 20 Monate gewesen. Erschwerend kam hinzu, dass die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 26,7 Prozent gefallen sei und mit 259 600 damit deutlich geringer war als die Zahl der fertiggestellten Wohnungen. Dadurch sei auch die als Bauüberhang bezeichnete Zahl bereits genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen im Vorjahresvergleich erstmals seit dem Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Rückgang des Bauüberhangs sei auch auf die hohe Zahl erloschener Baugenehmigungen zurückzuführen, bei denen in der Regel die mehrjährige Gültigkeitsdauer der Genehmigung abgelaufen ist. Im Jahr 2023 erloschen 22 700 Baugenehmigungen, nachdem im Jahr 2022 mit 22 800 erloschenen Baugenehmigungen der höchste Wert seit 2006 verzeichnet worden war. Die Statistiker gehen davon aus, dass im so genannten Bauüberhang auch Bauvorhaben enthalten sind, deren Genehmigungen zwar noch nicht erloschen sind, die aber nicht mehr weiterverfolgt werden. Schlechte Noten für den Wohnungsbau Schlechte Noten für den Wohnungsbau Ziel verfehlt würde es im schulischen Kontext für die Bundesregierung und speziell für Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, heißen. 400 000 neue Wohnungen waren für 2023 versprochen, geworden sind es nur 294 400. „Die Baufertigstellungszahlen für 2023 zeigen ganz deutlich: Die Lage am Bau ist stabil“ Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Nicht nur die Bauindustrie hat an der außergewöhnlich schwachen Neubauentwicklung zu kauen. Auch die Hersteller von Baustoffen müssen mit der geringeren Nachfrage fertigwerden: Jeder zweite Hersteller gibt an, das Jahr 2023 mit einem Umsatzverlust abgeschlossen zu haben, ein gutes Viertel der Produzenten meldet sogar Rückgänge um über 10 Prozent. Das betraf vor allem Geschäftszweige wie Heizung, Lüftung und Klima oder Elektroinstallation. Zum Ende des ersten Quartals 2024 sind die Erwartungen der befragten Industriefirmen keineswegs enthusiastisch, doch es gibt mehr Grautöne als bloße Schwarzseherei: So überwiegen bei den Erwartungen die Unternehmen, die sich für das Gesamtjahr 2024 Hoffnung auf (meistens leichte) Zuwächse machen (34 Prozent) sowie das Fünftel derjenigen Unternehmen, die mit Umsätzen zumindest auf Vorjahresniveau rechnen. Dennoch gehen 42 Prozent der Produzenten davon aus, dass sich ihre Erlöse 2024 verschlechtern werden. Jeder vierte Hersteller erwartet, dass sich die eigenen Verluste 2024 im einstelligen Prozentbereich bewegen werden. Baustoffindustrie vorsichtig optimistisch ý ý Investition in Portugal und England Mehr KI am Bau - aber wie? Midea Group übernimmt Arbonia climate Baustoffindustrie vorsichtig optimistisch „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet Von Hanf bis Klimawand
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