2025 www.steinkeramiksanitaer.de Ausgabe 3 – III. Quartal 2025 38. Jahrgang G10425 Segeltörn 7 + Schularchitektur 8 + schwarz-weiss 10 + Uhr-zeit 15 + Bunker-flair 16 + Baden mit papa-Moll 22 Mosaik-Kunst 26 + Expo 2025 29 + Rheinufer-Balkon 32 + refurbishment 34 + smarte spülung 35 3 Foto: The Grand Green Familux Luxus-Resort setzt Maßstäbe für jedes Alter Mit dem „The Grand Green Familux Resort“ verfügt der Urlaubsort Oberhof im Thüringer Wald seit kurzem über eine besondere Luxushotel-Anlage für Familien mit Kindern. Die bunte Welt der Kinder mit den Wünschen der Erwachsenen unter einem Dach zu verknüpfen, war das Anliegen des Konzeptes. Dafür stehen 3 000 m² Spiel- und Wellnessflächen bereit (Seite 18)
MeineMeinung 3 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 gkoehler@stein-keramik-sanitaer.de Wenn Fliesen auf Bettwäsche treffen Anzeige Tile of Spain „keramik-Broschüren“ Exklusives Design. Einfacher Einbau. Passt perfekt, wenn ausgesuchtes Design gefragt ist. CeraWall Select ist eine akzentuierte Premium-Duschrinne aus massivem Edelstahl. Das integrierte Gefälle leitet Wasser sicher zum Ablauf, die versetzte Wartungsfuge ist besonders pflegeleicht. CeraWall Select lässt sich einfach und sauber montieren – so wie alle Entwässerungslösungen unserer DallFlex-Systemfamilie. dallmer.de/cerawall mintgrün* 44 graugrün* 45 jadegrün* 46 schlamm* 61 helles flieder* 74 pastellblau* 85 taubenblau* 87 nachtblau* 88 sonnengelb* 94 Sopro DesignFuge TrendLine Neue Trendfarben für die Ton-in-Ton Verfugung oder als farbliches Highlight Passt besonders gut zu modernen Trendkeramiken wie z. B. Metrofliesen Farbbrillant, kalkschleierfrei und beständig gegen Schimmelpilze Gib den Ton an. 9 Trend-Farbtöne für maximale Farb-Harmonie! www.sopro.com feinste Bauchemie Jetzt scannen & mehr erfahren! * Aus drucktechnischen Gründen können die gezeigten Farbtöne vom ausgehärteten Material abweichen. Bitte beachten Sie die aktuell gültigen Produktinformationen unter www.sopro.com. http://app.sopro.eu/983322fc016861c88237c9ed2033a750/get/ Soviel einmal vorab: An diesem Text war die KI nicht beteiligt. Ich habe ihn ganz allein geschrieben. Diese Präambel scheint mir inzwischen notwendig, nachdem es kaum noch etwas gibt, wo die künstliche Intelligenz nicht ihre (digitalen) Finger im Spiel hat. Nur um das klar zu stellen: Ich habe nichts gegen KI, im Gegenteil. In vielen technologischen Prozessen ist sie geradezu ein Segen. Nur: aus meinem Privatleben soll sie sich gefälligst heraushalten. Hier möchte ich mir eigenverantwortlich meine Meinung bilden. Wie ich darauf komme? Obwohl ich bekanntermaßen vor allem auch im Rahmen diese Publikation schon viele Jahre mit dem Produkt „keramische Fliese“ gewissermaßen intim bin und auf unzähligen Veranstaltungen, Messebesuchen, Werksbesichtigungen oder ähnlichem damit vertraut zu sein glaube, hatte ich die Google-Idee, im entsprechenden Suchfeld „Keramische Fliesen Nachteile“ einzugeben. Gut, den einen oder anderen Nachteil kenne ich wohl, zum Beispiel den Nachteil den Rückbau bei Renovierungen. Das aber auch nur, weil es bislang keinem Hersteller gelungen ist, eine mehrheitsfähige Lösung für den Belagswechsel zu erfinden. Das „KI“ auf Anhieb elf Nachteile auflistet, fand ich schon erstaunlich, wobei der von mir genannte noch nicht einmal dabei war. Dafür aber solche, die selbst Nicht-Fachleute als unsinnig erkennen würden. Für die einschlägige Industrie dürften solche Online-Suchergebnisse ein ziemlicher Schlag sein, wenn man gegenrechnet, was in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten (auch ohne KI) investiert wurde, um das Produkt zu der aktuellen Perfektion zu entwickeln. Mehr dazu auf der Seite 46. Und ich bin sicher, dass technologisch längst nicht alles ausgereizt ist, wobei ganz sicher künstliche Intelligenz (im Gegensatz zu KI-gestützten Meinungsbildung) dabei sehr hilfreich sein wird. Denken Sie nur an die Investitionen in Nachhaltigkeit oder Dekarbonisierung. Ich für meinen Teil werden nicht über „absplittern, insbesondere an scharfen Kanten“ (O-Ton Google-Suche) nachdenken, sondern über die frohe Botschaft aus dem Statistischen Bundesamt vom 18. September 2025, wonach im Juli 2025 die Zahl der Baugenehmigungen um 30 Prozent gestiegen ist. Da gab es bei Bundesbauministerin Verena Hubertz glänzende Augen. Zitat: „Der Wohnungsbau zieht an“. Zu verdanken sei dies „unserem Bau-Turbo“, wobei die Gelder dafür noch nicht einmal frei gegeben waren. Ich möchte jetzt keine Spaßbremse sein, aber die Ministerin hätte die Meldung zu Ende lesen sollen. Denn die Statistiker bezogen sich auf den Vergleich zum Juli 2024, als die Zahl genehmigter Wohnungen auf den niedrigsten Wert für einen Juli seit dem Jahr 2009 gesunken war. Ein kleiner Trost: Im ersten Halbjahr 2025 (Januar bis Juli) wurden immerhin 6,6 Prozent mehr Wohnungen genehmigt als im Vorjahres-Zeitraum. Aber bleiben Sie zuversichtlich, auch ein Turbo muss sich erst einmal warmlaufen. Meinungsbildung und Turbo-Startprobleme
Panorama Panorama 4 5 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 Statistik: Wohnungsbestand kaum gestiegen (6) Nachhaltig: TOP 10 der nachhaltigen SHKProdukte (6) Sponsering: Bauchemie zu Wasser und zu lande (7) Farbspiel: Dekorative Erkenntnis: Schwarz ist nicht gleich schwarz (10) Naturnah: Markante Fassade für minimalistische Architektur (12) Zeitzeichen: Uhrenboutique mit Designeffekten (15) Dickwandig: Vom bunker zum modernen Wohnhaus (16) Altersgerecht: Luxusresort setzt Massstäbe für jedes Alter (18) Spielfeld: Papa Moll-wasserwelt - ein familien-abenteuer (22) Designkonzept: Das Badezimmer als sinnliches Gesamterlebnis (24) EXPO 2025: Showtime für Architektur und hydgienestandard (29) Refurbished: Neues Leben für ausgediente Duschflächen (34) KI: Sanierung mit smarter urinalspülung (46) Service/impressum/(42–45) Mehr Inhalt: www.steinkeramiksanitaer.de/inhalte/ausgabe-3.2025 Bildquellen siehe Beitrag 32 Flaniermeile: Kragplatte für die Rheinuferpromenade Technik 26 Grabschmuck: Mosaikkunstwerk für einen Sarkophag Design AusdemInhalt 21 Regionale Aspekte: Wellness-Therme mit Moorblick Objekte II 8 „Rosa Innenschale“: Architektur für neue Bildungsparadigmen Objekte I https://pci-ist-trumpf.pci-augsburg.com/balkon-und-terrasse-schoen-saniert Inhalt ý ý Anzeige Schlüter-Sysstems „Innovationen.aus der Praxis ...“ Bei Schlüter-Systems verstehen wir Innovation als Antwort auf die Anforderungen all jener, die täglich mit unseren Produkten arbeiten. Mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden entwickeln wir Systemlösungen, die das Verlegen von Fliesen sowie Naturstein einfacher und das Ergebnis besser machen. Von cleveren Profilen über smarte Entwässerungssysteme bis hin zu effizienten Heizsystemen und praktischen Verarbeitungshilfen – Lösungen von Schlüter-Systems entstehen aus der Praxis und garantieren so die bestmögliche Mischung aus Funktion, Präzision, Design und Verarbeitungskomfort. schlueter.de Innovationen. Aus der Praxis für die Praxis. schluetersystems
Panorama Panorama 6 7 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44 https://www.supergrip.de/ Neben Motorsport, Fußball oder Laufsport hat der Mailänder Konzern jetzt ein neues Betätigungsfeld in den Fokus gerückt: Den Wassersport. Der Einstieg erfolgte, wie es sich gehört, ziemlich weit oben, bei der Segelregatta „Ocean Race Europe“, das nach 2021 in diesem Jahr zum zweiten Mal gestartet wurde und schon jetzt zu den härtesten Offshore-Segelregatten gezählt wird. Dieses Engagement für den OffshoreRegattasport ist speziell in der Bauwelt eher ungewöhnlich. Zuletzt meldete sich 2023 die spanische Roca-Gruppe hier mit ihrem Sponsering des „Youth & Puig Women’s America’s Cup“ zu Wort (SKS berichtete in Ausgabe 42023). Eingestiegen sind die Mailänder Segelsport-Sponsoren beim „Allagrande Mapei Racing Team“ mit dem Skipper Ambrogio Beccaria. Das „Ocean Race Europe“ ist gewissermaßen der kleine Ableger des „Ocean Race“, das vormals als „Volvo Ocean Race“ (zuvor „The Whitbread Round the World Race“) seit 1973 rund um die Welt führt. Wie der Name schon sagt, geht es bei der am 10. August in Kiel gestartete „Ocean Race Europe“ „nur“ rund um Europa. Ziel war Ende September nach 4 500 Seemeilen die Boka Bay in Montenegro. Der Mailänder Konzern wolle sich damit neuen Herausforderungen stellen und „auch unsere Marke weiterbringen“, so Veronica Squinzi, CEO von Mapei. Das mediale Interesse an der Regatta galt es zu nutzen, zumal allein vom Start in Kiel Funk und Fernsehen ausführlich berichteten, unter anderem der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und Eurosport live im TV und über ihre Online-Kanäle. Mit vor Ort war entsprechend auch eine Kundengruppe des Unternehmens, die wenige Tage vor dem Start an einem individuell zusammengestellten Programm teilnahmen sowie die Segelcrew kennenlernten und das Boot besichtigen konnten, zusammen mit spannenden Einblicken in die Welt des Hochsee-Segelsports. Und sie konnten dem Start entgegenfiebern, der bei solchen Regatten oft spektakuläre Momente bietet. Doch die Anspannung war bereits schnell zerrissen, vor allem aber das Vorsegel des IMOCA-Bootes, mit dem das „Allagrande Mapei Racing Team“ zum Sieg segeln wollte. Bereits wenige Minuten nach dem Start kollidierte das Schweizer Team Holcim – PRB mit den Italienern. Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden. So führte für beide Teams die erste Etappe, Portsmouth (GB) als Ziel hatte, erst einmal in die Werkstatt. Inzwischen ist alles repariert und beide Teams griffen in Portsmouth wieder ins Regatta-Geschehen ein. Die Gesamtdistanz der Regatta beträgt 4 500 Seemeilen (8 334 Kilometer). Nach Portsmouth folgte das längste Teilstück, bei dem die Teilnehmer zunächst südlich und schließlich durch die Straße von Gibraltar nach Cartagena in Spanien segeln. Anschließend geht es weiter durchs Mittelmeer nach Nizza, es folgt ein „Sprint“ nach Genua. Die letzte Etappe führt die Segler dann Mitte September in die Adria und zum Ziel: Boka Bay in Montenegro. Bauchemie zu Wasser und zu Lande Bauchemie zu Wasser und zu Lande Der italienische Bauchemie-Konzern Mapei S.p.A. aus Mailand hatte sich schon seit langem erfolgreich als Sponsor sportlicher Events engagiert. Der eigens dafür 1997 gegründete „Mapei Sport Service“ führte die Regie. Besonders der Radsport hatte es dem früheren Mapei-Chef Giogio Squinzi angetan. Viele Erfolge auch bei der Tour de France waren mit dem Namen des Bauchemie-Herstellers verbunden, bis Squinzi sich nach den Doping-Skandale der vergangenen Jahre von der ganz großen Radsport-Bühne zurückzog. Laut dem NDR-Segel-Experten Tim Kröger hat die Yacht „Holcim“ die Kontrolle über das Boot verloren, was dazu führte, dass das Boot in den Wind drehte und „Allagrande Mapei“ von hinten hineinfuhr. Holcim erlitt Schäden an der Bordwand, in die ein Ausleger des Mastes eindrang, wie auf NDR.de berichtet wird. Bei Allagrande Mapei wurden das Vor- und Großsegel zerfetzt und eingerissen. (Fotoquelle:Youtube) Die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von Ingenieur- und Architekturbüros zeigen ein gemischtes Bild der konjunkturellen Lage der Branche. So geben knapp 40 Prozent aller befragten Büros einen rückläufigen Auftragsbestand in den vergangenen sechs Monaten an. Vor diesem Hintergrund bewerten die Unternehmen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als befriedigend. Sowohl Ingenieur- als auch Architekturbüros konnten ihre Gesamtleistung in den vergangenen Jahren nominal und real zwar steigern, aktuell erzielen allerdings nur noch rund 84 Prozent der Büros einen Gewinn, im vergangenen Jahr waren es dagegen noch knapp 97 Prozent. Als Ursachen für die angespannte Lage werden unter anderem gestörte Projektabläufe oder regulatorische Anforderungen genannt. Insgesamt würden die Projektlaufzeiten teilweise deutlich zunehmen. Auch der Fachkräftemangel insbesondere in den Ingenieurbüros limitierten die Kapazitäten zunehmend und stehen damit auch der Umsetzung des Sondervermögens bei Infrastruktur und Energie im Weg. An der Umfrage beteiligten sich rund 2 500 Büros, darunter rund zwei Drittel Ingenieurbüros und etwa ein Drittel Architekturbüros. Das ausführliche Ergebnis der Befragung gibt es hier zum Download https://bak.de/wp-content/uploads/2025/07/250721_Mitgliederbefragung_2025_extern.pdf oder ganz einfach auf unserer SKS-Downloadseite https://download.sks-infoservice.de/ Fachkräftemangel limitiert Planungsbüros Weniger Wohngebäude aus Fertigteilen Die schwache Baukonjunktur wirkt sich auch auf den Bau mit Fertigteilen aus, allerdings weniger stark als auf den konventionellen Neubau. Nach Feststellung des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2024 rund 16 900 Wohngebäude im Fertigteilbau errichtet, 15,5 % weniger als im Jahr zuvor. Starke Rückgänge habe es bei neuen Einfamilien-Fertighäusern (–14,9 % gegenüber 2023) und bei Wohngebäuden in Fertigteilbauweise mit zwei Wohnungen (–24,2 %) gegeben. Weniger stark vom Rückgang betroffen waren mit einem Minus von 4,9 % in Fertigteilbauweise hergestellte Wohngebäude mit mindestens drei Wohnungen. Insgesamt war 2024 mehr als jedes fünfte (22,2 %) fertiggestellte Wohngebäude ein vorgefertigtes Haus aus der Fabrik. Das Bauen aus Fertigteilen wird angesichts erhöhter Baukosten als günstigere und zeitsparende Alternative diskutiert. Danach stiegen im Jahr 2024 die Baupreise für Einfamilien-Fertighäuser um 0,5 % im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023. Der Baupreisindex für Wohngebäude in konventioneller Bauart lag im Jahr 2024 bei +2,9 % gegenüber 2023. (Quelle: Statistisches Bundesamt) Auch wenn die zurückgehende Bau- und Sanierungsnachfrage im letzten Jahr auch den ehemals heißesten Bautrend Nachhaltigkeit etwas abgekühlt hat, spielen nachhaltige Lösungen weiter in den Projekten der SHK-Installationsfirmen eine wichtige Rolle. Dabei beschränkt sich das Thema keinesfalls nur auf den Heizungskeller. Das zeigt eine neue Marktstudie der USP-Gruppe, zu der die Marktforscher von Bauinfoconsult gehören. Allerdings ist die Nachfrage im Vergleich zur vorher gehenden Erhebung deutlich rückläufig. Dabei hat die Studie ergeben, dass vor allem kleine Installationsbetriebe vom Nachhaltigkeitszug abspringen. Für die Erhebung wurden unter anderem 125 kleine, mittelgroße und große SHK-Installationsbetriebe in Deutschland in telefonischen Interviews zur Bedeutung von nachhaltigen Lösungen für ihre Geschäftstätigkeit befragt. Dabei ging es auch um die als nachhaltig verstandenenProdukte, die in ihren Projekten am häufigsten zum Einsatz kommen. Auch wenn die Wärmepumpen (mit 48 Prozent Verwendung) und Solarthermie (wichtig für 35 Prozent der Betriebe) allgegenwärtig sind, beschränkt sich Nachhaltigkeit im SHK-Bereich keinesfalls nur auf Heizung und Solarnutzung. Auch wassersparende Sanitärlösungen wie effizientere Wasserhähne, Duschköpfe oder Strahlregler oder Wärmerückgewinnungslösungen kommen vergleichsweise häufig in den Projekten der befragten SHKUnternehmen vor. Top 10 der nachhaltigen SHK-Produkte Top 10 der nachhaltigen SHK-Produkte „Welche Installationsprodukte werden in Ihren Projekten hauptsächlich eingesetzt/gewählt, wenn nachhaltige Lösungen gefragt sind?“ Zum Jahresende 2024 gab es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland rund 43,8 Millionen Wohnungen. Gemessen am Bedarf ist das keine gute Nachricht. Denn das waren nur 0,5 Prozent oder 238 500 Wohnungen mehr als Ende 2023. Im Zehnjahresvergleich zum Jahresende 2014 erhöhte sich der Wohnungsbestand danach um 6,1 Prozent. Von den 43,8 Millionen Wohnungen zum Jahresende 2024 befanden sich rund 42,9 Millionen (98 Prozent) in Wohngebäuden, mehr als die Hälfte davon (54,8 Prozent oder 23,5 Millionen Wohnungen) in Mehrfamilienhäusern. Im Durchschnitt bestand damit jedes der deutschlandweit 3,5 Millionen Mehrfamilienhäuser aus 6,7 Wohnungen. Die 13,5 Millionen Einfamilienhäuser machten knapp ein Drittel (31,4 Prozent) der Wohnungen in Wohngebäuden aus. 5,5 Millionen Wohnungen (12,8 Prozent) befanden sich in Zweifamilienhäusern und weitere 0,4 Millionen (1 Prozent) in Wohnheimen. Stärker als die Zahl der Wohnungen stieg dagegen die Gesamtwohnfläche aller Wohnungen. So habe zum Jahresende 2024 die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung 94 Quadratmeter betragen, die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf lag danach bei 49,2 Quadratmetern.(Quelle: Statistisches Bundesamt) Wohnungsbestand kaum gestiegen Fachkräftemangel limitiert Planungsbüros Wohnungsbestand kaum gestiegen Weniger Wohngebäude aus Fertigteilen
8 9 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Im Gegensatz zum ursprünglichen Gebäude, einem schlichten Giebelbau, als einstöckiges Gebäude mit einem Satteldach aus Keramikziegeln konzipiert, zeichnet sich der neue Baukörper durch eine klare und markante Geometrie aus, die mit der bestehenden Architektur in Dialog tritt und gleichzeitig seine eigene Identität nicht leugnete. Das markanteste Element des Projekts ist die Veranda: eine „rosa Innenschale“, die sich nach außen öffnet und den Eingang in eine einladende, warme und symbolträchtige Bühne verwandelt. Dieser Übergangsraum, vollständig mit Keramik verkleidet, wird zum Herzstück der Schule und einem Ort, der Platz schafft für ein reges Leben, an dem Kinder spielen, lernen und sich ausdrücken können. Keramik fungiert hier als emotionale Hülle. Die kleinformatigen Fliesen tragen dazu bei, ein chromatisches und taktiles Universum zu schaffen, das das Raumerlebnis prägt. Der Kontrast zwischen der schlichten, weiß getönten Fassade und der warmen, Architektur für neue Bildungsparadigmen Architektur für neue Bildungsparadigmen Im Santiago Apóstol Kindergarten in Albatera in der Provinz Alicante im Südosten Spaniens wurde es eng. Eine Erweiterung sollte das Platzproblem lösen. Beauftragt wurde damit das Studio COR Architecture + Design. Unter dessen Leitung erfolgte der Eingriff in die vorhandene Bausubstanz, der über die Funktionalität hinausgeht und zu einer architektonischen Reflexion über Kindheit, Lernen und gemeinsamen Raum wurde. orangefarbenen Keramik im Inneren der Veranda erzeugt einen überraschenden und zugleich behaglichen Effekt und gibt den Kindern einen Raum, der in ihrem Maßstab gestaltet ist: suggestiv und anregend. Das COR-Team erklärt sein Konzept so: „Dieses Projekt reagiert auf den Wandel im Bildungsparadigma, bei dem Schüler ihren eigenen Lernweg gestalten, begleitet von der Lehrkraft. Deshalb bieten wir vernetzte, ruhige und warme Räume, die an diesen Wandel angepasst sind.“ Die keramische Bekleidung macht den offenen Raum zu einem ausdrucksstarken und funktionalen Spielplatz. In der Veranda und den Innenverkleidungen prägt die Keramikbekleidung die Atmosphäre und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen einer Schulumgebung: Widerstandsfähigkeit, Reinigungsfreundlichkeit, Langlebigkeit und vor allem sensorische Qualität. In diesem Sinne zeigt das Projekt, wie Keramik mit einer materialorientierten Sprache Lernumgebungen sowohl physisch als auch emotional verbessern kann.Die Verwendung von Terrakotta-Rot schafft zudem eine Verbindung zur Erde und der mediterranen Landschaft, während die Weißtöne mit ihrer klaren und hellen Atmosphäre die Balance dazu bilden. Die Auswahl der Oberflächen, Texturen und Farbtöne wurde sorgfältig kuratiert, um die Verbindung zwischen Architektur, Natur und kindlichen Emotionen zu stärken. Der Neubau erweitert nicht nur die Schule, sondern eröffnet ein neues Verständnis von Bildungsräumen. Außenbereiche sind nicht länger nur reine Durchgänge, sondern pädagogische Bühnen. Klassenräume erweitern sich, und das Lernen wird dezentralisiert. Von der kleinen, gestuften Plattform bis zum durchgehenden Boden, der zum freien Spiel anregt, ist jedes Element darauf ausgelegt, Autonomie, Kreativität und soziale Interaktion zu fördern. Oder wie es Jesús Olivares Casado vom Architekten-Team COR formuliert: „Wir wollen Umgebungen schaffen, in denen Kinder kritisches Denken, Unabhängigkeit und demokratische Werte entwickeln können, denn auch Architektur bildet.“ Fotos: David Frutos I Der Vorbau zeichnet sich durch einen deutlichen Farbkontrast im Inneren im Vergleich zur Außenfassade aus. Keramik, die einlädt, anregt und bildet Der Kontrast zwischen der schlichten, weiß getönten Fassade (Foto linke Seite unten) und der warmen, orangefarbenen Keramik im Inneren der Veranda erzeugt einen überraschenden und zugleich behaglichen Effekt Architekt Jesús Olivares Casado: „Architektur als pädagogisches Instrument“ Das Studio COR Architecture + Design mit Sitz in Alicante ist bekannt für seinen modernen, sozial engagierten Ansatz mit hoher Kontextsensibilität. Ihre Projekte vereinen klare Geometrien, bioklimatische Strategien und sorgfältige Materialauswahl und schaffen so architektonische Lösungen, die das Leben der Menschen verbessern. Fliesen: WOW Design. Kollektion „Stripes“ Baujahr: 2023 Info ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
10 11 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte chaut man jedoch genauer hin, offenbart sich, dass die kantig und glatt geschnittene Glasfassade des neuen sechsgeschossigen Hauptsitzes des Projektentwicklers durch Spiegelung tatsächlich mit ebendieser Umgebung spielt. Im Inneren dominieren schwarze Eleganz, hochwertiges Design, besondere Ausstattung: „Es gilt das Motto: Pushing the limits. Es darf nichts Standard sein. Es muss immer außergewöhnlich sein, immer ans Limit gehen“, erklärt Innenarchitekt Marc Gräfe von Gräfe Design +, dessen Schwerpunkt der gehobene Innenausbau ist. Aus seiner Feder stammt das Innendesign des Neubaus, an das Bauherr und Firmenchef Uwe Reppegather ganz eigene Ansprüche formulierte. Das verbindende Element zwischen außen und innen: die Farbe Schwarz. Diese Dekorative Erkenntnis: Schwarz ist nicht gleich Schwarz Dekorative Erkenntnis: Schwarz ist nicht gleich Schwarz Von außen zurückhaltend und elegant, von innen außergewöhnlich: Die neue Firmenzentrale der Centrum Development GmbH zeugt von einer besonderen Ästhetik, von einem besonderen Anspruch. Auf den ersten Blick nimmt sich der schwarzglänzende Kubus am Düsseldorfer Medienhafen in der abwechslungsreichen Umgebung eher zurück. S Note setzt sich bis in die Sanitärräume fort. Vom WC Modul, dem Waschtischmodul bis zur WC-Betätigungsplatte sorgt mattes Schwarz für exklusive Eindrücke. Der Kubus, entworfen vom Architekturbüro Structurelab, ersetzt einen zurückgebauten Teil des benachbarten Lagerhauses. Während die Fassade zur Kaistraße von horizontalen Lamellen bestimmt ist, öffnet sie sich zum Medienhafen mit großformatigen Glasflächen. Das sockelartig geschlossene Erdgeschoss bildet einen starken Kontrast zu den darüberliegenden Etagen, die sich durch offene Grundrisse sowie Klarheit und Transparenz auszeichnen. Im Herzen jeder Etage sind die zentralen Funktionen angeordnet, einschließlich eines offenen Sekretariats. Dass die für den Innenausbau vorgegebenen Strukturen und Achsen mit dem hohen Anspruch an Haustechnik, Videokonferenztechnik und Monitortechnik vereint werden mussten, stellte für Marc Gräfe eine besondere Aufgabe dar. „Die Wünsche des Bauherrn passten nicht zu dem Raum, den die Architektur dafür vorgesehen hatte. Um sie dennoch realisieren zu können, mussten wir teilweise um jeden Zentimeter kämpfen. Das war immer wieder eine große Herausforderung.“ Nicht zu vergessen das Farbkonzept. Bis auf einen markanten lilafarbenen Teppich ist auf Wunsch des Bauherrn alles in Schwarz gehalten. „Einfach nur alles schwarz zu machen, das hört sich so einfach an, wird aber unterschätzt: Schwarz ist nicht gleich Schwarz“, so Gräfe im Rückblick. Es gibt Schwarztöne, die kippen Richtung Blau, es gibt Schwarztöne, die kippen Richtung Braun-Rot. Und das passt oft viel schlechter zusammen, als man es sich vorstellt. Die große Kunst für ihn war, die unterschiedlichen Schwarztöne miteinander abzugleichen. Gleichzeitig gab es schwierige Materialprobleme zu lösen. So ist Schwarz beispielsweise besonders fleckenanfällig. Zu harte, zu glatte Oberflächen beeinflussen die Raumakustik, was wiederum die Videokonferenzen beeinträchtigt hätte. So stellt jeder Raum im Gebäude in der Umsetzung der Farbe Schwarz eigene Ansprüche an Farbe und Materialität. Dies betrifft den Empfangsbereich und die Konferenzräume ebenso wie die Sanitärräume. Bei der Umsetzung dieses Innendesigns lag das Augenmerk auf der Gestaltung der Sanitärräume. „Da war die erste große Herausforderung, das passende Material zu finden“, erläutert Marc Gräfe. Einfaches Streichen wurde diskutiert, ebenso wie Naturstein. Die Wahl bei der Wandverkleidung fiel letztlich auf großformatige Glasflächen, die rückseitig schwarz lackiert bzw. emailliert sind. Diese Gläser können dank eines Transmitters auf der Rückseite mit Fliesenkleber montiert werden. „Glas ist unempfindlich, es bringt besonderen Glanz mit und man hat die Möglichkeit, mit wenigen Fugen die Wände zu gestalten“, erklärt Gräfe. Zum Einsatz kamen in den Sanitärräumen große Glasplatten 2 m x 1,50 m. Um das Risiko von Glasbruch zu reduzieren, entschied man sich hinter den WCs für Sicherheitsglas. Auch bei der Wahl der Betätigungsplatte blieb nichts dem Zufall überlassen. Vor dem Hintergrund des glänzenden Glases wurde die Betätigungsplatte in Mattschwarz gewählt. „Als Nicht-Ortskundiger findet man sonst die Betätigungsplatte nicht“, erläutert der Innenarchitekt. Metall war hier für Gräfe alternativlos: „Denn wenn ich schon so viel Geld ausgebe, möchte ich auch, dass meine Finger gegen Metall drücken und nicht gegen Kunststoff“. Glas mit Glas zu kombinieren, ging im diesem Fall nicht. Die Lösung war eine Betätigungsplatte, die sich auf das Glas legt. Hier ist es ein 3 mm dünnes Element, das auf das Glas aufgelegt werden konnte. Raffiniert fällt die Lösung bei der Wahl der Waschtischarmatur aus. Denn entscheidend dabei war das Zusammenspiel mit der Lichtquelle. Deshalb wurde Chrome gewählt. „Denn Chrome hat den Charakter, dass sich das spiegelt, was drumherum ist“, erläutert Gräfe. Und das ist eben Schwarz. Außergewöhnliches Innendesign: Die Sanitärräume sind auf Wunsch des Bauherrn komplett in Schwarz gehalten. Dunkel und zugleich extravagant zugleich wirkt der Blick auf das Design der Sanitärräume. Glänzende, großformatige Glasplatten veredeln die Wände. Schwarz als Protagonist: Durchdachtes Farbkonzept im Inneren Gebäudetyp: Firmenzentrale Architekt: Innenarchitekt Marc Gräfe von Gräfe Design +, structurelab Bauherr: Centrum Development GmbH Sanitärprodukte: Teceprofil-WC-Modul, Tecesquare II Metall in Mattschwarz, Teceprofil-Waschtischmodul Es gilt das Motto: Pushing the limits. Es darf nichts Standard sein. Es muss immer außergewöhnlich sein. Marc Gräfe, Innenarchitekt Die lilafarbenen Teppiche in den Konferenz- und Besprechungsräumen bilden den einzigen Farbkontrast zur dominierenden Farbe Schwarz. Info Fotos: © Roland Borgmann Wandverkleidung mit großformatigen Glasflächen ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
12 13 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte n den Marschgebieten von Barje, einem Vorort Ljubljana, ist ein außergewöhnliches Projekt entstanden: das „House Barje“. In Auftrag gegeben hat es ein junges Paar als Wohnhaus mit integriertem Yoga-Studio. In der von ausgedehnten Wiesen, vereinzelten Gebäuden und einer ausgeprägten Horizontalität geprägten Gegend sollte das Haus zeitgemäßen Wohnkomfort mit einer intensiven Beziehung zur umgebenden Natur verbinden. Dabei spielte nicht nur die Funktionalität eine zentrale Rolle, sondern auch das Spiel von Licht, Raum und Materialität, die das Gebäude zu einem lebendigen Organismus werden lässt. Das Architekturbüros Počivašek Petranovič hat ein Projekt geschaffen mit einer durch eine klare, horizontale Gestaltung und den gezielten Einsatz moderner Materialien, das sowohl als privater Rückzugsort als auch als Ort der Begegnung und spirituellen Entfaltung dient. Schon das Äußere bringt das Thema „Licht“ auf den Punkt. Die einzigartige Fassade aus schwarz-blauen Keramikfliesen lässt das Haus in einem ständig wechselnden Lichtspiel erscheinen und setzt dabei nicht nur optische Akzente, sondern reflektiert auch die Verbundenheit des Gebäudes mit seiner natürlichen Umgebung. Das Haus befindet sich in einem subtilen Übergangsbereich zwischen urbanem Leben und natürlicher Weite. Die Marschlandschaft Markante Fassade für minimalistische Architektur Markante Fassade für minimalistische Architektur Ein an die Bauweise von Atriumhäusern in Vorstadtsiedlungen erinnerndes, eingeschossiges Einfamilienhaus mit abwechslungsreichem Grundriss, das neben den einfachen Wohnräumen auch einen Fitnessraum für YogaUnterricht beherbergt. verleiht dem Standort eine besondere Atmosphäre: Die Umgebung ist von flachen, weitläufigen Landschaften und verstreuten Bebauungen geprägt, die ein Gefühl von Ruhe und gleichzeitig Offenheit vermitteln. Der Bauplatz selbst weist eine längliche Form auf, die maßgeblich den Entwurf des Hauses beeinflusst hat. Aufgrund der geringen Tragfähigkeit des marschigen Bodens wurde das Gebäude als einstöckige Konstruktion realisiert, was zur Minimierung der Gesamtmasse beiträgt und eine optimale Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten gewährleistet. Das Haus teilt den Bauplatz in zwei Bereiche: einen zugänglichen nördlichen Teil und einen privaten Gartenbereich im Süden, der zusammen mit e inem vorhandenen Gebäude eine behagliche und abgeschlossene Freifläche bildet. Das Ziel des Entwurfs war ein funktionales, aber zugleich ästhetisch ansprechendes Zuhause zu schaffen, das den dynamischen Bedürfnissen seiner Nutzer gerecht wird. Der Grundriss folgt einer linearen, sequentiellen Anordnung der Räume, die leicht versetzt zueinander angeordnet sind. Diese Anordnung maximiert die nutzbare Wohnfläche, während die dazwischenliegenden Freiräume in Form von kleinen Atrien oder tiefen Nischen als schattige, trockene Außenbereiche unter den auskragenden Dachvorsprüngen genutzt werden. Die horizontale Bauweise wird zusätzlich durch ein geneigtes Dach mit tiefen Überhängen betont, welches nicht nur Schutz bietet, sondern I Der Grundriss folgt einer linearen, sequentiellen Anordnung der Räume, die leicht versetzt zueinander angeordnet sind, aber dennoch Sichtachsen zulassen (Foto links oben). Diese Anordnung maximiert die nutzbare Wohnfläche. Beim Betreten des Hauses gelangen die Bewohner direkt in den kleinen Yoga-Studio-Bereich, der als Ort der Ruhe und spirituellen Entfaltung konzipiert ist. (oben rechts). Die Wohnräume sind geprägt durch eine reduzierte Formensprache. Der Grundriss sollte den dynamischen Bedürfnissen seiner Nutzer gerecht werden. Die glänzende schwarz-blaue Fassage macht das flache Gebäude lebendig. Grundriss und 3D-Modell verdeutlichen die Nutzungs orientiert Raumabfolge. Architektonische Gestaltung und Materialität schaffen eine unverwechselbare Identität. ý
14 15 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte auch ein stimmungsvolles Lichtspiel erzeugt. Beim Betreten des Hauses gelangen die Bewohner direkt in den kleinen Yoga-Studio-Bereich, der als Ort der Ruhe und spirituellen Entfaltung konzipiert ist. Von hier aus folgt der Zugang zu einem separaten Wohnbereich, der als eigenständige Wohnung ausgelegt ist. Ein sich verjüngender Flur verbindet die Räume und schafft durch seine perspektivische Verlängerung ein Gefühl von Weite. Durch diese Raumaufteilung kann jeder Bereich optimal genutzt werden. Das Design von House Barje ist geprägt durch eine klare, reduzierte Formsprache und den Einsatz moderner Materialien, die zugleich Leichtigkeit und Robustheit vermitteln. Die Bauweise zielt darauf ab, die Gesamtmasse des Gebäudes so gering wie möglich zu halten. Die tragende Konstruktion basiert auf einer Stahlbeton-Grundplatte, die von Holzpfählen gestützt wird, was den besonderen Anforderungen des marschigen Untergrunds gerecht wird. Die Außenwände bestehen aus BetonHohlblocksteinen, die in ihrer rohen, aber veredelten Form zur minimalistischen Ästhetik des Interieurs beitragen. Für das Dach wurde eine Holzkonstruktion gewählt, die mit leichten, aluminiumfarbenen Wellblechen eingedeckt ist. Ein Highlight des Gebäudes ist ohne Zweifel die Fassade, die sich als visuelles Statement und als Bindeglied zwischen Architektur und Umgebung präsentiert. Angelehnt an den Kontext der umliegenden vorwiegend aus Ziegeln bestehenden Bausubstanz, wurde die traditionelle Sprache neu interpretiert: Die Verwendung von schlanken, glasierter Keramikfliesen in schwarzblauen Farbtönen prägt das äußere Erscheinungsbild. Diese Fliesen reflektieren das unmittelbare Umfeld sowie das wechselnde Tageslicht. Bei unterschiedlicher Lichtintensität verändert sich das Erscheinungsbild der Fassade kontinuierlich. Ein Edelstahlrinnen-System und eine Zisternenanlage zur Regenwassersammlung setzen dabei Akzente, die in kontrastierendem Zusammenspiel mit den dunklen Fliesen stehen und die technische Raffinesse des Projekts unterstreichen. Im Inneren des Hauses herrscht ein minimalistisches Design, das die klare Linienführung und die hochwertige Materialwahl betont. Die sichtbaren Beton-Hohlblockwände wurden weiß gestrichen, während die Trennwände aus Sperrholz teilweise als integrierter Möbelbau fungieren, was Funktionalität und Ästhetik miteinander vereint. Der Boden besteht aus Beton, der durch seine glatte, ebene Oberfläche den modernen Charakter des Interieurs unterstützt. Große Fensterfronten und bodentiefe Glaselemente geben den Blick frei in den angrenzenden Garten mit typisch marschtypischer Bepflanzung, bestehend aus Rasenflächen und einigen isoliert stehenden Bäumen, und schaffen so einen fließenden Übergang zwischen Innenraum und Außenwelt. Der Entwurf des Einfamilienhauses in Barje pri Ljubljani orientiert sich am umgebenden Kontext der Vorstadtsiedlungen mit niedrigen Einfamilienhäusern und Gärten. Auch die Materialität des Erscheinungsbildes des Hauses nimmt direkten Bezug auf die Qualität der umliegenden Gebäude, wobei der Fassadenziegel durch längliche Fassadenkeramik ersetzt und der Holzgiebel wiederholt wird. Neben der Wohnung mit Schlafzimmer, Kinderzimmer und Arbeitszimmer wünschten sich die Bauherren auch einen Fitnessraum für Yoga-Unterricht sowie die dazugehörigen Umkleideräume und Toiletten. Wir ordneten die Räume daher über die gesamte Länge des Gebäudes an und versetzten sie zueinander, was uns ein dynamisches äußeres Erscheinungsbild des Gebäudes und dazwischenliegende, mehr oder weniger private, überdachte Ecken verlieh, die direkt mit dem Garten auf der Rückseite verbunden sind. Wir ordneten die Räume über die gesamte Länge des Gebäudes an und versetzten sie zueinander, was uns ein dynamisches äußeres Erscheinungsbild des Gebäudes und dazwischenliegende, mehr oder weniger private, überdachte Ecken ermöglichte, die direkt mit dem Garten auf der Rückseite verbunden sind. Davorin Počivašek (links), Urban Petranovič, Architekten Foto: https://pocivasekpetranovic.si/ Die Fassade als visuelles Statement und Bindeglied zwischen Architektur und Umgebung Minimalistisches Interieur und Integration in die Natur Standort: Ljubljana Projekt: Konzeptionelles Design Baujahr: 2023 Fläche: 232 m² Typ: Einfamilienhaus / Yogastudio Investor: Privat Team: Davorin Počivašek, Urban Petranovič, Andreja Ajlec, Urša Gantar, Sara Škarica Fassade: Keramikfliesen Kollektion „Craft“ (Agrob Buchtal) Fotos/Grafiken:Urban Petranovič Info Die Schwere der schwarz-blauen Glasur der Fassadenfliesen wird durch deren schlankes Format und das Fugenbild aufgehoben. ür die 2024 eröffnete Boutique wurde ein denkmalgeschütztes Haus in der Nähe der Bieler Altstadt aufwendig restauriert und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Um die vielen Details des Gebäudes so authentisch wie möglich zu erhalten, setzte das Studio Gebert Architekten auf zahlreiche hochwertige Naturmaterialien, darunter Lehm, Kalkputz und Leinölfarben. Im Inneren bilden Holz, Fischgrätparkett, von Hand verlegte Intarsientechnik mit Stroh („Strohmarketerie“ *)) und Prismen aus Glas ein kunstvolles Interieur. Herzstück ist eine freischwebende Wendeltreppe, deren Geländer von einem maßgefertigten Kronleuchter erhellt wird und mit Messing verkleidet ist. Ähnlich wie beim Uhren- und Schmuckdesign wurde auch bei der Gestaltung des Bads nichts dem Zufall überlassen. Hohe Spiegelflächen, italienische Keramikfliesen mit feiner Linienstruktur und ein Waschtisch aus dunklem Holz kreieren eine stilvolle, wohnliche Atmosphäre. Zum Blickfang wird eine exklusiv angefertigte Armatur, die eine außergewöhnliche Form der Wasserdarreichung bietet: Ein filigranes Rohr, veredelt mit einer Oberfläche in Messing gebürstet, ragt aus der Holzdecke und lässt das Wasser sanft in ein Schalenbecken aus Kristall fließen. Vervollständigt wird das Ensemble von einem Griff, der in die Spiegelfläche integriert ist. Uhrenboutique mit einzigartigen Designeffekten Uhrenboutique mit einzigartigen Designeffekten Für die Uhren- und Schmuckboutique „Art du Temps“ wurde ein denkmalgeschütztes Haus in der Nähe der Bieler Altstadt aufwändig restauriert. Die Innenarchitektur ist sowohl von der Architektur des 19. Jahrhunderts in Paris wie auch der Welt der lokalen Uhrmacherwerkstätten der damaligen Zeit inspiriert. Die Stadt Biel-Bienne am Ufer des Bielersees gilt als Wiege der Schweizer Uhrmacherkunst: Hier befindet sich die Uhren- und Schmuckboutique „Art du Temps“, die mit einem luxuriösen Ambiente aufwartet. Zu den ästhetischen Highlights zählt neben einer freischwebenden Wendeltreppe ein exklusives Armaturenunikat. *) Strohmarketerie ist eine Intarsientechnik mit Stroh, die in Europa im 17. Jh. ihre erste Blüte hatte. Im Bad kreieren hohe Spiegelflächen, italienische Keramikfliesen mit feiner Linienstruktur und ein Waschtisch aus amerikanischem Nussbaum eine stilvolle, wohnliche Atmosphäre. Sonderanfertigung als Designhighlight: Die Armatur, ein filigranes Rohr, bildet zusammen mit dem Schalenbecken aus Kristall ein extravagantes Ensemble. Herzstück von Art du Temps: die freischwebende Wendeltreppe, deren Geländer mit Messing verkleidet ist. Der warme Goldton ist überall in den Räumlichkeiten zu finden. F Fotos: Cenos SA / Fotografie Stöh Grünig / Dornbracht / Fotografie Oliver Oettli ý ý ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
16 17 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte PraxisundProjekte Der Hochbunker wurde mitten im zweiten Weltkrieg 1942 im Hamburger Stadtteil Ottensen errichtet, bis zu 1 560 Menschen konnten darin Schutz finden. Inzwischen wurde er aus dem Zivilschutz entlassen. Der Hamburger Architekt Björn Christopher Liese widmete sich diesem einzigartigen Projekt und plante einen umfassenden Umbau des Gebäudes zu einem Wohnhaus mit insgesamt sechs bewohnten Etagen und einem Dachgarten für gemeinschaftliche Zwecke. Nachdem die typische Bunker-Fassade „vermenschlicht“ wurde, fügt sich die neu gestaltete Immobilie harmonisch in die umgebenden Bestandsbauten ein, die sie bis auf Weiteres überragt. Der begrünte Hinterhof des Hochbunkers ist in eine Nachbarschaft mit gemischter Nutzung eingebettet, Kultur, Büros, Gastronomie, Einzelhandel und Parks sind fußläufig erreichbar. Da der siebenstöckige Bunker Bestandsschutz genoss, wurden die 1,10 Meter dicken Außenmauern erhalten. Darüber hinaus bleibt die historische Bausubstanz an weiteren Stellen, unter anderem in den Wohnungen, präsent. Hier blieben die zum Teil unverputzte Originalmauern des ehemaligen Schutzbunkers sichtbar, die für ein unverwechselbares Ambiente sorgen. Das Revitalisierungs-Projekt muss sich in seiner technischen Ausstattung und in Bezug auf den Wohnkomfort jedoch nicht hinter Neubauten verstecken. Nach einer vollständigen Entkernung des Bunkerinneren wurden ein neues Treppenhaus, neue tragende Wände und Decken aus Schichtbeton geschaffen. So entstanden komfortable Wohnungen zwischen 44 und 127 Quadratmetern mit einer Deckenhöhe von 2,8 Metern und bodentiefen Fenstern. Ab dem zweiten Obergeschoss verfügen alle Wohneinheiten über einen geräumigen Balkon oder eine Loggia. Im unbewohnten Erdgeschoss fanden eine Garage mit PKW- und Fahrradstellplätzen, eine gemeinschaftliche Waschküche sowie ein Raum für die Haustechnik Platz. Die Etagen bis zur gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrasse sind barrierefrei mit einem Aufzug verbunden. Das Gebäude wurde darüber hinaus an alle aktuellen energetischen Standards angepasst und nach EnEV 2014 ausgelegt. Der Name des ehemaligen Schutz- und heutigen Wohngebäudes, FRIEDA Ottensen, ist nicht zufällig gewählt. Zum einen nimmt er Bezug auf die Friedensallee, an der das Gebäude gelegen ist. Zum anderen leitet er sich vom althochdeutschen „fridu“ („Frieden“) ab. Das bewusste „Aufbrechen“ der Schutzhülle des Bunkers kam einem symbolischen Akt gleich. „Plötzlich drang zum ersten Mal ein schmaler Lichtstrahl durch die dicken Mauern: Das bislang abgeschottete Innere war mit der Außenwelt verbunden“, erinnert sich Architekt Björn Liese. Auch bei der Gestaltung der Badezimmer legte der Architekt viel Wert auf eine individuelle Gestaltung, die mit dem Einrichtungsstil der Wohnräume harmoniert. Bei den Waschtischarmaturen fiel die Wahl auf wandmontierte Designarmaturen mit einer schlanken, organischen Linienführung sowie Einhand-Waschtischbatterien. Eine spezielle integrierte Technologie („Grohe EcoJoy“) reduziert ohne Komfortverlust den Wasserverbrauch um rund 50 Prozent. Am WC fallen die Betätigungsplatten durch ihr reduziertes, elegantes Design auf. Sie sind ebenfalls mit der EcoJoy Technologie ausgestattet und helfen zusätzlich mit einer Zwei-Mengen-Spülung dabei, Wasser zu sparen. Hinter dicken Wänden: Vom Bunker zum modernen Wohnhaus Hinter dicken Wänden: Vom Bunker zum modernen Wohnhaus Der Hochbunker in Hamburg „Frieda“:Wo in Kriegszeiten 1 560 Personen Schutz finden konnten, wird heute auf sechs Etagen gewohnt. Kleines Foto:Vor dem Umbau. Ein neu entstandenes Wohngebäude auf der Grundlage vorhandener Bausubstanz sollte allen Anforderungen modernen Wohnens gerecht werden, historische Elemente zum Teil erhalten bleiben und ihm so einen besonderen Charme verleihen. as passiert mit alten Gebäuden, die ihre ursprüngliche Nutzungsbestimmung überdauert haben und leer stehen? Statt Neubau oder Abriss stellt die Revitalisierung von Bestandsbauten eine attraktive Alternative dar, die wertvolle Rohstoffe so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf hält und nutzt. Ein Trend, der immer wichtiger wird, denn der Bausektor ist für mehr als 50 Prozent des weltweiten Materialverbrauchs verantwortlich. Der Hochbunker „FRIEDA Ottensen“ in Hamburg, von Architekt Björn Liese in ein Wohnhaus verwandelt, macht vor, wie dies eindrücklich gelingt. Meterdicke Wände erinnern an das Vorleben des Gebäudes. Diese Verschmelzung zweier Welten machen an manchen Stellen unverputzte Originalmauern in den Wohnräumen sichtbar. W Neue Wände aus Schichtbeton säumen den Eingangsbereich des ehemaligen Bunkers (links). Über einen Aufzug gelangt man barrierefrei zur begrünten Dachterrasse, die gemeinschaftlich genutzt werden kann. Neues Nutzungskonzept im städtischen Umfeld Komfortables Wohnen mit besonderem Flair Verbindung zwischen Historie und Moderne So außergewöhnlich das revitalisierte Projekt, so individuell die Badgestaltung. Die Waschtischarmaturen Essence sowie die Betätigungsplatten setzen elegante Akzente und helfen beim Wassersparen. Fotos: Björn Liese / Roland Borgmann / Mark Seelen ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
18 19 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte Wellness PraxisundProjekte Wellness Zusätzlich gibt es Sporteinrichtungen, eine Indoor-Go-Kart-Bahn, ein eigenes Kino und ein Virtual Reality-Raum. Dazu kommt als besondere Attraktion eine vielseitige Bade- und Saunalandschaft. Mehrere Restaurant- und Buffetbereiche sowie eine Vinothek und eine Bar versprechen außerdem kulinarische Abwechslung. Dabei wurde Wert auf eine der umgebenden Landschaft angepasste Architektur Wert gelegt. Keramische Fliesen gehören neben Holz zu den optisch und funktional prägenden Materialien des Innenausbaus. Mit dem Oberhofer „The Grand Green“ hat die österreichische FamiluxLuxus-Resort setzt Maßstäbe für jedes Alter Luxus-Resort setzt Maßstäbe für jedes Alter Mit dem „The Grand Green Familux Resort“ verfügt der Urlaubsort Oberhof im Thüringer Wald seit kurzem über eine besondere Luxushotel-Anlage für Familien mit Kindern. Die bunte Welt der Kinder mit den Wünschen der Erwachsenen unter einem Dach zu verknüpfen, war das Anliegen des Konzeptes. Dafür stehen 3 000 m² Spiel- und Wellnessflächen bereit. Z Resorts-Gruppe, die bereits drei Resorts der Marke Familux betreibt, ihr viertes Haus in Position gebracht. „Das große Grüne“ ist dabei Programm: In dem Hotel dreht sich alles um das Thema Natur und Wald. Mit seiner naturbezogenen Ausrichtung will das Familienhotel dem zunehmenden Trend zum Naturbewusstsein junger Menschen begegnen. Alle 105 Familiensuiten und 11 ChaletEinheiten sind mit viel Holz und anderen natürlichen Materialien ausgestattet. Zielgruppe sind ausschließlich Familien mit Kindern, denen ein Rundum-Sorglos-Paket geboten werden soll. Mit detailreicher Ausstattung und entsprechenden Service-Einrichtungen geht das „Kinderhotel mit Wellness“ auf die Bedürfnisse seiner kleinen und großen Gäste ein. Der Angebotsschwerpunkt liegt auf Kinderbetreuung, Wellness und Wandern. Dahinter steht die Idee des Gründers der Familux-Resorts, dass immer mehr Familien mit kleinen Kindern anspruchsvoll Urlaub in der Nähe ihres Zuhauses machen wollen. Mit dem neu in Oberhof eröffneten Wellness-Hotel setzt die österreichische Hotelgruppe diesbezüglich einen Maßstab in der Mitte Deutschlands. Allein 2 000 m² IndoorSpielanlage und ein mehr als 1 000 m² großer Schwimmbad-, Sauna- und Wellness-Bereich mit speziellen Familien- und „only Adult“-Angeboten stehen den Gästen im Grand Green zur Verfügung. Da Oberhof auch ein beliebter Wintersportort ist, wurde auch hier unter anderem mit einem eigenen Skiübungs- und Windelskihang vorgesorgt. Die familiäre Atmosphäre setzt sich in dem gemütlichen Gastronomie-Angebot fort: Die Produkte in Küche und Keller stammen zum Großteil aus der Produktion regionaler Landwirtschaft. Rezeption, Lobby und Hotelbar samt Vinothek empfangen die Gäste ebenfalls mit einem Wohlfühlkonzept, das Ankommen, Loslassen und Entspannen verspricht. Das Designkonzept hat die Hoteliers-Familie gemeinsam mit dem Erfurter Büro PAB Architekten und dem Generalunternehmer, der Stuttgarter Züblin AG, entwickelt und umgesetzt. Großformatige Fliesenbeläge spielen in dem Oberhofer Familienresort neben Holz eine zentrale Rolle. Nicht nur in den Schwimmbad-, Wellness- und Sanitärbereichen, sondern auch in den Spielanlagen und Unterhaltungseinrichtungen und natürlich auch in den gastronomischen Bereichen und Küchen, sind sie ein wesentliches Gestaltungs- und Funktionselement. Ausgeführt wurde ihr Einbau von dem Wendelsteiner Schon das Interior Design lässt den Unterschied zur üblichen Hotelgestaltung erkennen. Geradlinigkeit ist hier Fehlanzeige. Farben, Gemütlichkeit versprechende Formen und naturnahe Dekoration bestimmen das Ambiente. Viel Platz für sportliche Aktivitäten bietet der Indoor-Pool, der mit einer direkten Verbindung zu seinem Pendant in der Außenanlage des Hotels hat. Ganz groß geschrieben wird die Spaßarena für die kleinen Gästen Rutschen, Klettergeräte oder Rollbahnen sind nur einige Beispiele. Hier finden alle Kids jeden Alters das Richtige zum Austoben. Ganzheitliches Wohlfühlkonzept für jeden Geschmack und Bedarf 15 000 m² Boden- und Wandflächen zum Abdichten und Verlegen Besonders beliebt zum Abkühlern: Der „Eisberg“ in der Sauna-Landschaft. Hier wurden die Wände großflächig mit Naturstein bekleidet. Warme Farben, viel Natur und verspielte Dekorationen sorgen für Familien freundliche Atmosphäre in der Hotel-Lobby. Fotos: Sopro Bauchemie, The Grand Green Familux Resort, Oberhof ý
20 21 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 PraxisundProjekte Wellness PraxisundProjekte Wellness Familienunternehmen Fliesen Röhlich GmbH. Vom Untergrundaufbau über die Abdichtung bis hin zur Fliesenverlegung erfolgte die Ausführung der rund 15 000 m² Fliesenverlegung in Oberhof mit einem Komplettsystem aus einer Hand. Dabei gab es einige technisch anspruchsvolle vor allem abdichtungsspezifische Details zu lösen, beispielsweise bei den hochbeanspruchten Flächen in den Beckenumgangsbereichen oder bei den Wandbelägen in der Hotelküche. Den in öffentlichen Hotelbereichen, wie Schwimmbädern und Wellnessbereichen, Küchen und Sanitäranlagen, Foyers und Gastronomie, generell hohen Anforderungen an Technik und Funktionalität entsprechend erfolgten die Abdichtungsarbeiten mit einer Kombination verschiedener Maßnahmen. Neben Dichtschlämmen (hier: Sopro Dicht-Schlämme Flex RS und Turbodichtschlämme 2-K TDS 823) kam eine bahnenförmigen Abdichtung in der Hotelküche und den Sanitäranlagen zum Einsatz (hier: Sopro AEB Abdichtungs- und Entkopplungsbahn, die mit dem 2-komponentigen Fixier- & Dichtkleber FDK 415 verklebt wurde). Ein Vorteil dieses zementären, 2-komponentigen Klebers ist seine reaktive Durchtrocknung, seine lange offene Zeit sowie die leichte Verarbeitung, sowohl im Roll- als auch im Streichverfahren. Der Verlegeuntergrund wurde mit einem selbstnivellierenden, zementären Fließspachtel vorgenommen (hier: der Objektfließspachtel OFS 543). Planungsbüro: PAB Architekten, Erfurt Verlegebetrieb: Fliesen Röhlich GmbH, Wendelstein Generalunternehmer: Züblin AG, Stuttgart geflieste Flächen: ca. 15.000 m² Fertigstellung: Februar 2023 Für die Fliesenverlegung:Abdichtungs- und EntkopplungsBahn AEB 640, Fixier- & DichtKleber 2-K FDK 2-K 415, Fliesenfest extra/S1 Flexkleber FF 450, DichtSchlämme Flex RS DSF RS 623, TurboDichtSchlämme 2-K TDS 823, ObjektFließSpachtel OFS 543 (alle Sopro Bauchemie GmbH) Die Mayer Family Hotels Gruppe mit aktuell drei Häusern, davon zwei in Österreich (Lermoos, Gosau), eins in Deutschland (Bad Hindelang, Oberjoch), ist seit rund 25 Jahren im Markt der Familienhotellerie etabliert. Mit dem „Leading Family Hotel Dachsteinkönig“ in Gosau im österreichischen Salzkammergut konnte die Gruppe die Trophäe „World Luxury Hotel Award“ in St. Moritz gewinnen, ebenso den Award für den besten Arbeitgeber des Jahres der Jobbörse „rolling.pin“. In Oberhof wurde ein adäquates Hotelprojekt auf einer rund vier Hektar großen Fläche am Schützenberg unter der Marke „Mayer Family Hotels“ nur für Familien mit Kindern mit ca. 21 500 000 m² BGF mit 450 Betten realisiert. Ergänzt wird das Hotel durch ein Dorf mit insgesamt 11 Chalets. Die altersgerechte Rundumbetreuung wird bereits ab dem 7. Lebenstag angeboten. Info Auch in des Gästezimmern werden alle Generationen berücksichtigt, so gibt es in allen Gästebäder Waschbecken für die „Großen“ und die „Kleinen“. Die Etagenbetten sind zwar offen im Gästezimmer integriert, aber mit einer Wand abgetrennt (rechts). Foto links: Speziell für die Kleinsten gibt es einen Pool mit nur 15 cm Wassertiefe. System- und lösungsorientierte Ausführung der Fliesenarbeiten Die Bodenbeläge der öffentlichen Bereiche wurden mit Feinsteinzeugfliesen ausgeführt, im Wesentlichen wegen des geringen Fugenateils mit großen Formaten ünf Sterne für eine Therme? Das gibt es tatsächlich: Die Adelindis Therme in Bad Buchau am Federsee bietet Erholungssuchenden nicht nur das 47 Grad warme, aus einer Tiefe von 800 Metern geförderte Heilwasser der Adelindis-Quelle, sondern auf 14 000 Quadratmetern viele Möglichkeiten für eine Auszeit in großzügigen Thermen- und Saunalandschaften. Acht unterschiedlich temperierte Thermalbecken sorgen für Entspannung in der Wohlfühl-Therme, die zusammen mit der Schlossklinik, der Federseeklinik und einem Gesundheits-Thermenhotel das Gesundheitszentrum Federsee bildet. Zudem verwandelt sich das Bewegungsbad jeden Abend in sanft klingendes Wasser. Für dieses Ambiente wurde die am Rande des Federseemoors gelegene Adelindis Therme mit fünf Sternen ausgezeichnet. Der Betreiber der Adelindis Therme, die Moor-Heilbad Buchau, wünschte sich imehr Raum für die Wellness-Angebote. Ein neuer, großzügig gestalteter Eingangsbereich sollte die regionalen Aspekte stärker in den Vordergrund rücken und Bezug auf die einzigartige FederseeLandschaft und das nahe gelegene Federseemuseum nehmen, das Funde aus dem UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ präsentiert. Ein Highlight in der Eingangshalle ist deshalb eine mit Holzelementen verkleidete, 30 Meter lange und vier Meter hohe Wand, die in ihrer Dimension und Bauweise die Konstruktion die Pfahlbauten des nahe gelegen UNESCO-Welterbes aufgreift. In den drei Etagen des Neubaus wurden 3 500 Quadratmeter Bodenbelag verlegt. Im neuen Eingangs- und Kassenbereich waren es großformatigen Fliesen in Natursteinoptik, die für ein warmes Ambiente sorgen. Besondere Lösungen waren auf der Dachterrasse des Neubaus mit Sauna, Pool und Dachgarten gefragt. Denn der Boden im Außenbereich sollte auch im Winter beheizt werden, damit sich kein Eis bildet und die Gäste darauf laufen können. Unter dem keramischen Belag wurde deshalb eine Fußbodenheizung installiert. Die Entwässerung erfolgt über zwei Ebenen: Das Oberflächenwasser wird über Schlitzrinnen und ein Drainrost-System abgeführt. Eine Flächendrainage bildet die zweite Entwässerungsebene. Die Flächendrainage ist kapillarpassiv und stelzt den Belag auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen großen Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abfließen. Gleichzeitig gelangt Stauwasser auf der Abdichtung nicht mehr zurück in die Belagskonstruktion. Wellness-Therme mit Moor-Blick Wellness-Therme mit Moor-Blick Große Pläne gab es für die Adelindis Therme in Bad Buchau. Es sollte mehr Platz geschaffen werden für Wellness-Angebote und Besucher. Immerhin ging es um einen Zuwachs von 3 500 Quadratmetern in der großzügigen Eingangshalle und verschiedenen Räumen der Therme. Und auf der Dachterrasse waren zudem mit Sauna, Pool und Fußbodenheizung ganz besondere Aufgaben zu lösen, um für eine sichere Verlegung und Entwässerung zu sorgen. Die mit Holzelementen bekleidete Wand im Eingangbereich an die Pfahlbauten der Urzeit, während die grüne Wand im Ruheraum Bezug auf die natürliche Umgebung der Therme nimmt. Technisch aufwändig war die Verlegung des Bodenbelags auf der Dachterrasse, weil hier die Witterung schnell zu Schäden führen kann. F Fotos: © Adelindis Therme ý ý ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
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