24 25 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 DesignundTrends DesignundTrends Was wäre, wenn man die Idee des wohnlichen Bades, die seit Jahren das Interieur der Nasszelle bestimmt, konsequent zu Ende denkt? Wenn das Bad zu einem wirklichen Rückzugsraum wird, in dem man verweilt, auch wenn die eigentliche Routine schon vorbei ist? Das von Christian Werner entworfene SignatureBad stellt sich diesem Gedankenexperiment und liefert einen Vorschlag, wie konsequente Wohnlichkeit aussehen kann, wenn sie auf die praktischen Anforderungen des Alltags trifft. Am Anfang der Badplanung stand für Christian Werner ein Gefühl: das Gefühl eines Refugiums aus weichen Oberflächen und Farben, eine Symbiose aller Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Aus diesem Gefühl heraus entstand der Entwurf eines privaten Rückzugsortes, als Anregung und Ergänzung zu den konventionellen Wohlfühlräumen wie Wohn- und Schlafzimmer. Ziel war es, einen Raum zu entwerfen, dessen Interieur sich von der traditionellen Vorstellung des klassischen Badezimmers abhebt. Vielmehr sollte ein Raum mit hoher sinnlicher Dichte geschaffen werden, in dem man sich gerne aufhält. Nicht nur zur Körperpflege, sondern auch zum Entspannen, mit einem Buch, einem Drink, allein oder zu zweit. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzt der Designer auf natürlich wirkende Materialien, die sich im Zusammenspiel mit den Produkten perfekt einfügen, so dass alle verwendeten Elemente miteinander korrespondieren und sich ergänzen. Der Waschplatz besteht aus einem Aufsatzbecken aus samtigem Mineralguss, das leicht über den passenden Unterschrank hinausragt. Zusätzliche Hochschränke ergänzen die Badausstattung. Die Möbel mit ihren filigranen Rahmen verleihen dem Raum eine besondere Raffinesse und Eleganz. Dabei fungieren die Möbelelemente mit ihren getönten Glasfüllungen als Vitrinen Das Badezimmer als sinnliches Gesamterlebnis Das Badezimmer als sinnliches Gesamterlebnis Im dritten Teil unserer Reihe, wie Designer ihr eigenen Produktentwürfe in der Praxis umsetzen, hat sich diesmal Designer Christian Werner mit der Verbindung von Wohnlichkeit mit Alltagsbedürfnissen auseinandergesetzt. W für alltägliche Badprodukte einerseits, aber auch für dekorative Elemente wie Skulpturen und Vasen bis hin zu Büchern andererseits, konsequent der Vision eines „private-Spa‘s“ folgend. Auf Fliesen als Wandbelag hat Werner bewusst verzichtet. Stattdessen entschied er sich für einen warmen, feuchtigkeitsregulierenden Lehmputz. „Damit haben wir eine Lösung gefunden, uns von der sterilen, voll gefliesten Nasszelle zu distanzieren und gleichzeitig auf einen Rohstoff zu setzen, der eine gewisse Archaik ausstrahlt.“ In Kombination mit dem Travertin als Bodenbelag mit seiner Textur und seiner zurückhaltenden Farbigkeit ergab sich so ein stimmiges Gesamtbild Ein Blickfang ist schließlich die freistehende Wanne, die sich harmonisch einfügt. Der umlaufende, leicht abgesetzte Wannenrand ist nicht nur dekoratives Element, sondern bietet auch Platz für Badezusätze und Dekoration wie Aromaöle, Seifen und Kerzen. In Verbindung mit dem parallel angeordneten Outdoor-Sofa entsteht eine Insel, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. Ein zentrales, dezent platziertes Element mit großer Wirkung ist das in die Decke eingelassene „Lichtauge“. „Licht hat eine enorme Wirkung auf uns Menschen. Wir können es durch unterschiedliche Lichtfarben beeinflussen. Je nach Tageszeit, Jahreszeit und momentaner Stimmungslage empfinden wir Licht ganz unterschiedlich und individuell“, erklärt Christian Werner seine Idee und unterstreicht damit seine individuelle Handschrift. So strebt der Designer nach Klarheit und Einfachheit, ohne dabei banal zu werden. Er legt Wert auf das sinnliche und emotionale Erlebnis, das seine Entwürfe vermitteln. Christian Werner, geboren 1959 in West-Berlin, ist ein deutscher Industriedesigner, der sich in den vergangenen Jahren seit Gründung seines Büros 1992 neben räumlichen Konzepten vor allem auf den Entwurf und die Entwicklung von Möbeln spezialisiert hat. Seine Arbeiten finden sich bei einer Vielzahl namhafter europäischer Hersteller, darunter Ligne Roset, De Sede, Duravit, Thonet und Leolux. Darüber hinaus realisierte er diverse innenarchitektonische Projekte. Ihn zeichnet seine klare Handschrift aus mit reduzierter Formensprache, er sucht die Spannung im Einfachen und orientiert sich nicht an kurzfristigen Trends. Er sagt von sich, dass Design Ausdruck von Emotion und Sinnlichkeit mittels Form und Material sei. Die Realisation erfolgte mit einem runden Aufsatzbecken der von Christian Werner entworfenen Serie „Vitium“, dem dazu gehörigen Konsolenwaschtischunterbau, Hängeschrank und Spiegel. Zu dieser Serie gehört auch das Wand-WC und die freistehende Badewanne. Waschtisch- und Wannenarmatur: Serie „Tulum“, Duschplatz: „C.1“ Duschsystem, WC-Betätigungsplatte: Durasystem. Alle Produkte: Duravit AG Die Vision des privaten Home Spa Die Wohlfühlkomposition Die Philosophie:Auch bei der Badewanne ist die Handschrift Christian Werners deutlich zu erkennen: Jedes Element erfüllt eine klare, praktische Funktion und folgt gleichzeitig einer zeitlosen Ästhetik. Beim Waschplatz setzt Christian Werner auf ein rundes Aufsatzbecken, das über den Waschtisch hinausragt. Das Becken bildet mit seiner samtigen Oberfläche einen perfekten Kontrast zum Unterschrank. Gute Innenarchitektur ist für mich immer eine Komposition der verwendeten Elemente, Farben und Materialien, und wie alle Teile miteinander korrespondieren und sich ergänzen. Christian Werner, Designer © Stephan Abry Rundum Rund: Eine Besonderheit des Grundrisses des Bades sind die abgerundeten Ecken, die den Raum geschlossener wirken lassen und die Konzentration auf das Innere, auf das Wesentliche verstärken. Materialkomposition: Außen eine matte Oberfläche mit samtiger Haptik aus Mineralguss, innen Keramik mit antibakterieller HygieneGlazeGlasur erfüllt beim WC besonders hohe hygienische Anforderungen in Verbindung mit Werners Designansprüchen. Alleskönner: Die Lamellenjalousie sorgt dafür, dass kein Wasser nach außen dringt, sondern von Lamelle zu Lamelle abtropft und warme Luft entweichen kann.Aus dunklem Holz gefertigt, unterstreicht sie die harmonische und natürliche Wirkung des gesamten Bades. Nicht zuletzt kann der Grad des Sichtschutzes individuell eingestellt werden und ermöglicht die gewünschte Privatsphäre. Fotos: Duravit AG ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
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