TechnikundSysteme TechnikundSysteme 32 33 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 Sie erstreckt sich nördlich von der Deutzer Brücke in Richtung Hohenzollernbrücke und Kölner Dom und wird täglich von tausenden Spaziergängern und Radfahrern genutzt. Auf der Platte befinden sich auch der 1901 errichtete Kölner Pegel sowie der Treppenturm, der zur 1948 eröffneten Deutzer Brücke führt, beides denkmalgeschützte Bauwerke. Flohmärkte und andere Feste finden hier ebenfalls statt und zwei Schiffsanleger der Schifffahrtsgesellschaft „Köln-Düsseldorfer“ sorgen für zusätzlichen Betrieb. Doch die in den 1960er Jahren üblicherweise verbauten Spannglieder im Bauwerk neigen allerdings, so eine spätere Erkenntnis, zur sogenannten Spannungsrisskorrosion. Da eine Verstärkung oder Instandsetzung der Kragplatte nur mit einem hohen baulichen Aufwand und finanziellem Risiko möglich gewesen wäre, entschied sich die Kölner Stadtverwaltung für den Abbruch und Neubau der alten Kragplatte. Baubeginn war 2022 mit einer Baustelle, die alles andere als gewöhnlich war: Fünf Meter über den Rhein, Bauschutt, der per Schiff statt mit Lkw abtransportiert wurde, Materialanlieferung ebenfalls über den Wasserweg. Dazu musste stets der Rheinpegel im Blick bleiben, der in der Tat sieben Mal mit Hochwasserwellen die Bauarbeiten ausbremste. Zunächst wurde die alte Kragplatte abgebrochen, Fundamentblöcke betoniert und insgesamt 85 Fertigteile eingesetzt, die die Grundlage Neue Kragplatte für die Rheinuferpromenade Neue Kragplatte für die Rheinuferpromenade Mit neun Monaten Verspätung können Einheimische und Touristen seit Ende 2024 wieder ungestört am Kölner AltstadtRheinufer flanieren. Vorausgegangen war eine rund 18,6 Millionen Euro teure Baumaßnahme, die alles andere als gewöhnlich war. Denn Teil der beliebten Promenade ist eine sogenannte „Kragplatte“, die sie seit 1963 auf einer Länge von 235 Metern erweitert. Sie reicht balkonartig etwa fünf Meter über den Rhein. für die neue Kragplatte bilden. Schon der Aufwand für diese Arbeiten war enorm: Am Rheinufer legte eigens ein Arbeitsschiff an, das die zersägten Betonplatten und weiteren Bauschutt über den Rhein abtransportierte. Im September 2023 konnte schließlich mit Pflasterarbeiten auf der etwa 2 500 Quadratmeter große Fläche begonnen werden. Auch hier waren die Herausforderungen groß, denn es musste eine Lösung für die bis dahin fehlende Entwässerung gefunden werden. Eine Lösung, die eine sichere und schnelle Wasserableitung für eine Fläche sicherstellte, die unter anderem auch mit Schwerlast-Lkw befahrbar sein muss, die die am Rheinufer anlegenden Schiffe beliefern. Der Stadt Köln war Systemsicherheit bei der Verlegung der Natursteinflächen und der Entwässerung wichtig. Beraten wurde die Stadt von dem Osnabrücker Baustoffkonzern Sievert, unter anderem Hersteller von Mörtelprodukten und spezialisiert auf die Restaurierung und Sanierung sowie Garten-, Landschaftsbau und Straßenbau. In Kooperation mit der Bauzubehörhersteller Gutjahr fiel hinsichtlich der Entwässerung die Entscheidung auf die hochbelastbare Flächendrainage „Aquadrain HB“, die für die Aufnahme von Drainagemörtel zur Herstellung einer hochbelastbaren Fläche konstruiert wurde. Sie erlaubt eine Belastung für die Nutzungskategorien bis N3 nach dem Regelwerk ZTV-Wegebau sowie in der Belastungsklasse Bk0,3 nach den Richtlinien RStO 12. Die Flächendrainage wurde von der mit der Verlegung beauftragten Düsseldorfer Küster Straßen- und Tiefbau auf der gesamten Fläche unter dem Belag verlegt und verfugt. Auf diesem Untergrund konnte anschließend das neue Natursteinpflaster aus Grauwacke verlegt werden, das die früheren Basaltplatten ersetzt. Der gewählte Belag führt dabei die Gestaltung der Oberfläche der Rheinuferpromenade südlich der Deutzer Brücke fort, so dass nördlich und südlich der Brücke eine einheitliche Optik besteht. Aber nicht nur das Rheinhochwasser bestimmte den Ablauf der Bauarbeiten. Auch die Europameisterschaft 2024 und der CSD 2024 mussten in das Kalkül einbezogen werden. Für die EM und den CSD 2024 wurden die Arbeiten im Juni und Juli 2024 unterbrochen, anschließend auf der gesicherten Baustelle wieder aufgenommen und im November 2024 endgültig fertiggestellt. Die Rheinpromenade in Köln hat eine lange Geschichte. Heute ist sie, in Sichtweite zum Kölner Dom und nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt, vor allem ein beliebter Ort für Spaziergänge, Sport und Freizeitaktivitäten. Um mehr Platz dafür zu schaffen, wurde sie bereits 1963 auf einer Länge von 235 Metern etwa fünf Meter über den Rhein balkonartig erweitert. Der Neubau der der Kragplatte war keine „normale“ Baustelle. Aufgrund der beengten Verkehrssituation in der Kölner Innenstand erfolgt die Anlieferung und die Verlegung der Fertigteile rheinseitig mittels eines Arbeitsschiffs. © Hanno Elbert – rheinsatz Die Lösung für eine sichere und schnelle Wasserableitung der Fläche musste auch hoch belastbar sein Das neue Natursteinpflaster aus Grauwacke ersetzt die früheren Basaltplatten ersetzt. Zahlreiche Hindernisse sorgten dafür, dass die Kragplatte neun Monate später fertig und deutlich teurer wurde als ursprünglich geplant. Fotos: Gutjahr / Stadt Köln Querschnittsdarstellung Kragplatte zeigtdie Auskragung über den Rhein. Rechts: Der Konstruktionsaufbau mit der blauen Flächendrainage ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
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