SKS-Ausgabe 3.2025

TechnikundSysteme TechnikundSysteme 34 35 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 steinkeramiksanitaer.de III. Quartal 2025 Zwar wurden im Rahmen der Sanierung die vorhandenen Duschflächen und Wannen demontiert, aber statt auf den Werkstoffhof wurden sie von dem Ahlener Hersteller abgeholt und mit einem speziell entwickelten UpcyclingProzess rundum erneuert. Damit sollte im Rahmen eines Pilotprojektes demonstriert werden, wie echte Kreislaufwirtschaft im Bau- und Projektgeschäft funktioniert. Erstmals hat das Unternehmen ausgediente Duschflächen und Badewannen in größerem Umfang recycelt, technisch und optisch weiterentwickelt und als vollwertige Produkte wieder eingebaut, ein in der Branche bislang einzigartiger Ansatz. „Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass Kreislaufwirtschaft kein Konzept für Morgen ist, sondern bereits heute erfolgreich umgesetzt werden kann“, erklärt Jakob Klingenberg, Key Account Manager Projektmanagement bei Kaldewei. Klingenberg zeichnete verantwortlich für die Abstimmung von Kaldewei mit dem 25hours Hotel Bikini Berlin und mit allen weiteren Projektbeteiligten. Während in Bereich Gebrauchsgüter der Begriff „Refurbishment“ längst zu Alltag gehört, tut sich die Baubranche damit ziemlich schwer. Zuletzt hatte der Iserlohner Armaturenhersteller Dornbracht im Rahmen seine Aktion „Dornbracht ReCrafted“ gebrauchte Badarmaturen zurückgenommen, neu aufbereitet und wieser in den Markt gebracht. Dass dies auch in anderen Produktbereichen funktionieren kann, war erklärtes Ziel des Bikini-Projektes. So wurden nach Demontage die Duschflächen und Badewannen und Rückführung in einem mehrstufigen Verfahren umfassend behandelt: Sandstrahlen und Emaillieren mit einer „Secure Plus Oberfläche“ gehörten zu den zentralen Maßnahmen. Die runderneuerten Badobjekte wurden anschließend wieder ausgeliefert und im Hotel von einem Fachbetrieb erneut eingebaut. So präsentierte sich das 25hours Hotel Bikini Berlin an seinem Geburtstag am 4. Juli 2025 in einem zukunftsorientierten Design und setzt damit zugleich ein klares Zeichen für die nachhaltige Gestaltung der Hotellerie. „Die Hotelentwicklungsbranche hat noch viele Möglichkeiten, um umweltfreundlicher zu werden“, so Margaux Verbeeck, Project Managerin der KNSA Hospitality. Und Klingenberg betonte, dass die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts zeige, welche Möglichkeiten moderne Industrieprozesse gepaart mit einem hohen Individualisierungsgrad für die Kreislaufwirtschaft biete: „Wir zeigen, wie Upcycling im Projektgeschäft funktioniert und machen Cradle to Cradle erlebbar“. Dabei ginge es nicht nur um Ressourcen-Schonung. Auch die Umwelt würde profitieren. So sei dank der Wiederaufbereitung etwa 65 Prozent weniger CO2 entstanden als bei der Herstellung neuer Badprodukte. Neues Leben für ausgediente Duschflächen Neues Leben für ausgediente Duschflächen Seit über zehn Jahren werden in den Badezimmern des Berliner 25hours Hotels Bikini Badewannen und SuperplanDuschen des Sanitärherstellers Kaldewei genutzt. Jetzt wurde es Zeit für Neues. Was in Fachkreise gern mit „EOL“ bezeichnet wird, also dem Ende des Lebenszyklus eines Produkts, sollte hier allerdings nicht gelten. Der Erfolg dieser Geschichte im 25hours Hotel Bikini Berlin ist ein Schritt in die richtige Richtung und hoffentlich der Beginn vieler weiterer erfolgreicher UpcyclingProjekte. Margaux Verbeeck, Project Managerin der KNSA Hospitality So wird Cradle to Cradle erlebbar Die Duschflächen (Foto unten: „Superplan“) erhielten mit ihrer neuen Emaillierung eine rutschhemmende Oberfläche. Dieses Emaille erhöht die Standfestigkeit unter der Dusche und sorgt nun für zusätzliche Sicherheit. Fotos: Kyle Knodell / Kaldewei Für die Westfälische Drahtindustrie GmbH (WDI) mit dem Firmensitz in Hamm, dem aktuell größten konzernfreie Drahtproduzent Europas, stand deshalb eine entsprechende Ausstattung bei der Sanierung der Herren-Umkleiden im Zentralbetrieb in Hamm und am Standort in Iserlohn außer Frage. Mehr noch, man setzte an Stelle der bislang traditionellen Objekt-bezogenen Spültechnik auf ein smartes Urinal-Spülsystem. Das „F5 Urinal-Spülsystem“ (von KWC) sichert die Sauberkeit in den Sanitäranlagen auf besondere Weise. Mit Hilfe einer zentralen Raumüberwachung sorgt ein an der Decke montierte Sensor für die automatische Spülung der Urinale nach jeder Benutzung. Das Spülsystem reduziert Montagezeiten und Anschaffungskosten. Anstelle von vielen Urinal-Einzelauslösern wird nur ein zentraler Deckensensor benötigt in Kombination mit jeweils einer Smart Urinal Einheit pro Urinal. Mit der zugehörigen „Smart Urinal App“ ist die Inbetriebnahme und Steuerung von Urinalen einfach, unabhängig davon, ob die Sanitäranlage mit Einzelurinalen aus Keramik, wie bei der WDI, oder Edelstahl- oder Reihenurinale ausgestattet ist. Mit dieser Anwendung werden Urinale nicht nur automatisch gespült, es lassen sich auch Funktionen wie die Fließzeitreduktion bei hochfrequenter Nutzung, gruppenweise und kalenderbasierte Hygienespülungen und Reinigungsabschaltungen, serielle Spülauslösungen nach gleichzeitiger Nutzung mehrerer Urinale, sowie das Erfassen und Speichern von Statistikdaten realisieren. Als weiterer Vorteil wird die gestalterische Freiheit im Sanitärraum genannt. Gleichzeitig bietet das System optimale Sicherheit gegen Beschädigungen oder Manipulation an Armaturenkomponenten. Da für bis zu 20 Einzelurinale nur ein Sensor benötigt wird, reduziert es Montagezeiten und Anschaffungskosten. Die App steht für Smartphones und Tablets mit Android- oder iOS-Betriebssystemen zur Verfügung. Neben den Urinal-Anlagen wurden im Rahmen der Sanierung der WDI-Verwaltung auch die Wasch- und Duschbereiche mit moderner Armaturentechnik und maßgeschneiderten Waschtischen für eine komfortable und zugleich funktionale Sanitärtechnik ausgestattet. So wurden Einhebelmischer mit pflegeleichten und robusten Waschtischen kombiniert. Die Duschen erhielten vorgefertigte und damit einfach zu installierenden Edelstahl-Duschpaneele mit komfortabler Thermostatfunktion. Sanierung mit smarter Urinalspülung Sanierung mit smarter Urinalspülung Berührungslose Spülauslösung am Urinal, aber auch am WC sind in der professionellen Sanitärausstattung heute nicht nur Stand der Technik, sondern auch hygienischer Standard. Der Sensor sorgt zudem für eine spülplatzabhängige Hygienespülung 24 Stunden nach der letzten Betätigung, außerdem werden Statistikdaten gespeichert. Fotos: KWC Professional ý ý Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44

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