„Aus“ für Berliner Baumesse

Sie war nach der Wende der Hoffnungsträger der deutschen Bau-orientierten Messelandschaft. In den ersten Jahren wurde die „Bautec“ auf dem Berliner Messegelände von den Ausstellern förmlich gestürmt, die zum einen an der „nach Wende-Konjunktur“ teilhaben wollte, zum anderen aber auch eine gute Alternative zur BAU in München erkannt haben wollten, die schon damals eine dominante Rolle in der deutschen Messelandschaft spielte: Im deutschen Süden Messe-Schwerpunkt München, im Norden des jetzt ungeteilten Landes Berlin als „Leitmesse-Standort“. Doch die Umtriebigkeit der Münchener Messegesellschaft, der es gelang, die BAU zum Idol der bauschaffenden Szene vom Handwerk bis hin zum Planer zu machen, ließ den Berliner Messeveranstaltern nur wenig Spielraum. Hinzu kam eine fortschreitende Messe-Müdigkeit der einschlägigen Industrie, sich auf wenige Messe-Schwerpunkte zu konzentrieren.
Die "Bautec" als Nach-Wende-Produkt
Insofern war die anfängliche Euphorie schnell gewichen, was die „Bautec“ trotz aller Bestregungen, ihr ein Alleinstellungs-Merkmal zu verpassen, schnell in die Niederungen einer Regionalmesse trieb. Lange hielten Messegesellschaft, einschlägige Verbände und vor allem die Stadt Berlin, die hier eher ein Prestigeprojekt sah, an der Veranstaltung fest, die alle zwei Jahre in den geraden Jahreszahlen (die BAU war für die ungeraden Jahreszahlen zuständig) stattfand. Nachdem jetzt alle Bemühungen, sich mit neuen Themenfeldern abzugrenzen und den Zuspruch zu steigern, wenig Wirkung zeigten, kam jetzt das endgültige Aus.
Fortschreitender Messe-Konzentration Prozess
„Die Wirtschaftlichkeit der Bautec ist leider bereits seit einigen Jahren nicht auf dem erforderlichen Niveau“, erläutert Karel Heijs, Geschäftsbereichsleiter Life Sciences bei der Messe Berlin diese Entscheidung. Daran hätte auch die Unterstützung langjähriger Partner und Träger sowie das Engagement der Messegesellschaft nichts ändern können. Dass dies nicht zuletzt auch mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusammenhängt, die im kommenden Jahr keine substantielle Ergebnissteigerung erwarten lassen, sei eine weitere Grundlage für diese Entscheidung gewesen, so Karel Heijs.

Zuletzt fand die Messe Mitte Februar 2020, also noch vor Beginn der Pandemie, statt. 451 Aussteller aus 18 Ländern hatten auf dem Berliner Messegelände Trends und Entwicklungen rund um das Thema Bauen und Gebäudetechnik präsentiert, wobei die Veranstalter sich stets bemühten, ein Gebäude vom Keller bis zum Dach und seine Infrastruktur ganzheitlich zu betrachten. Ergänzt wurde das Angebot zuletzt mit der „Grünbau Berlin“ und up#Berlin“.

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