Baumärkte werden zur Lifestyle-Locations

Foto: BHB

20.6.2022
Bau- und Heimwerkermärkte haben mit ihren 500 000 Beschäftigten und ein Gesamtbruttoumsatz von über 20 Milliarden Euro im letzten Jahr Hochkonjunktur, bilanziert der Hauptgeschäftsführer der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Gärtnern e. V. (BHB) Dr. Peter Wüst in einem aktuellen Podcast der Unternehmensgruppe Fischer Und das nicht erst seit Corona. Diese Entwicklung würde nach seiner Einschätzung auch noch lange anhalten. Allerdings dürften trotz dieser optimistischen Prognose bestimmte Herausforderungen nicht aus dem Blick geraten dürfen.

Im ersten Pandemiejahr 2020 seien die Umsätze der Bau- und Heimwerkermärkte auf über 22 Milliarden Euro geradezu explodiert, im Jahr darauf dann wieder auf 20 Milliarden Euro zurück gegangen. Das erste Quartal 2022 habe eine Umsatzsteigerung von beeindruckenden 42 Prozent gebracht, wobei allerdings berücksichtig werden müssen, dass 2021 in diesem Quartal pandemiebedingt viele Geschäfte geschlossen waren.

"In den Corona-Jahren hatten wir es mit überforderten Verwaltungen zu tun"
Dr. Peter Wüst

Für die Branche sei es eine der schwierigsten Aufgaben gewesen, die regional unterschiedlichen Corona-Auflagen umzusetzen. Die größten Schwierigkeiten seien dabei die überforderten Verwaltungen gewesen, so der BHB-Chef. Die besorgniserregenden Entwicklungen, etwa mit dem Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Problemen bei der Warenbeschaffung würden zwar nicht abreißen, aber der Optimismus sei erhalten geblieben. Denn die Läger seien zurzeit voll, der Handel habe durch Einkäufe in Asien vorgesorgt. „Es gibt keine Lücken“, so Wüst. Für jeden Bedarf gebe es die entsprechenden Produkte.

Die Probleme sieht er allerdings auf Seiten der Kunden und ihre Unsicherheit. Die Auswirkung von steigenden Preisen und Inflation seien kaum abzuschätzen. Auf der anderen Seite habe sich durch Corona für die Branche herausgestellt, dass die Menschen wieder mehr Spaß am Zuhause hätten. Wüst rechnet damit, dass die Zunahme gesetzlicher Vorgaben, etwa wenn es um Nachhaltigkeit geht, weiter zu einem steigenden Bedarf führen dürfte. Baumarkt-Shopping als Inspiration für die Kunden sei im Trend. Von daher komme für Wüst die Zukunftsprognose „sehr gut“ nicht von ungefähr. Er ist sich sicher: „Wir werden weiterwachsen.“

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