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Fachkräftemangel toppt Lieferengpässe

19.5.2022
Lange Zeit galt die Baubranche standfeste Säule deutscher Konjunktur. Doch inzwischen mehren sich die Unkenrufe, die ihre Standfestigkeit in Frage stellen. Lieferengpässe, explodierende Material- und Lohnkosten, aber auch fehlende Ausweisung von Baugrundstücken und bürokratische Hürden scheinen zusätzlich zur Pandemie zu Bremsklötzen freudvoller Konjunkturdaten zu werden. Und jetzt noch der Ukraine-Krieg.

So ist wenig überraschend, dass viele Brancheninsider mittlerweile erste Auswirkungen des Ukrainekrieges am deutschen Bau zu erkennen glauben. Vor allem die Themen Materialversorgung und Materialpreis-Explosionen beunruhigen nicht nur die Bauprofis. Doch auch abseits der direkten Kriegseinflüsse gibt es weitere Trends, die nach Ansicht von Vertretern aus der Baustoffindustrie in den kommenden zwei Jahren marktbestimmend sein werden. Das haben auch vorläufige Ergebnisse der jährlich erscheinenden Studie „Jahresanalyse 2022/2023“ der Marktforscher von Bauinfoconsult gezeigt. Danach gilt nach Einschätzungen der Hersteller von Bau und Installationsprodukten der Fachkräftemangel neben dem Themenkomplex rund um Materialmangel, Lieferengpässe und Preiserhöhungen als einer der besonders kritischen Faktoren. Als dritter Trendcluster wird zusätzlich der Aspekt rund um die „grüne Baubrache“ von Entscheidern aus der Bauindustrie ins Feld geführt.

Welche drei Entwicklungen werden Ihrer Meinung nach die Baubranche in Deutschland in 2022 und 2023 am stärksten bestimmen? (in Prozent, n=49)

Das Düsseldorfer Institut hat 49 Entscheider aus der Baustoffindustrie in einer Online-Befragung um ihre Einschätzungen zu den bestimmenden Branchentrends bis zum Jahr 2023 gebeten. Ganz oben auf der Trendliste steht dabei laut Meinung der meisten Hersteller einmal mehr der Fachkräftemangel: Mit 73 Prozent der Produzenten von Bau- und Installationsmaterialien bleibt der Fachkräfteengpass ein Problem-Thema. Dabei dürften sich die für die Bauwirtschaft überraschend gut verlaufenden beiden Corona-Krisenjahre (mit einer hohen Personalauslastung) noch verschärfend auf die ohnehin schon fragile Fachkräftesituation ausgewirkt haben.

Ein weiterer zentraler Trend zeichnet sich rund um den Bereich Materialmangel und Lieferengpässe sowie erhöhte Materialpreise ab, was allerdings nicht allein dem Ukraine-Krieg anzulasten ist. Denn die Probleme mit der Materialversorgung waren schon vor dem Ausbruch des Krieges ein branchenweites Ärgernis. Bereits schon seit Mitte 2021 sind die Lieferengpässe für unterschiedliche Bauprodukte und Materialien ein bestimmendes Thema, nur war die Pandemie ursprünglich Hauptverursacher dieser Entwicklung. Der Ukrainekrieg hat die Situation dahingehend verschärft, dass die allgemein steigende Inflationsrate zusätzlichen Druck auf die meisten Baumaterialpreise ausübt.

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