14. Juni 2024

Investorensuche der Deutschen Steinzeug erfolgreich

Foto: Jochen Stüber

Aufatmen in Alfter-Witterschick, Sinzig, Ötzingen und Schwarzenfeld, den vier Produktionsstandorten der Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG (DSCB) und der Agrob Buchtal GmbH. Nachdem das Unternehmen am 21. Februar 2024 beim Amtsgericht in Bonn Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hatte, wofür das Gericht Anfang Mai das Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung eröffnet hatte, kam am 14. Juni endlich die gute Nachricht: der deutsche Hersteller von keramischen Baustoffen hat einen Investor gefunden. Laut einer Veröffentlichung auf der Internetseite der DSCB steigt die Meta Wolf AG als strategischer Partner beim nach wie vor größten deutschen Baukeramik Hersteller ein. Die Vereinbarung sei am 13. Juni 2024 unterzeichnet worden.

„Mit dem verbindlichen Angebot der Meta Wolf Gruppe haben wir uns für die beste Offerte entschieden“, so Dieter Schäfer, CEO der Deutschen Steinzeug, der bereits seit langen auf der Suche nach einem Investor war, stets mit dem Bestreben, die tradierten Standorte zu erhalten und zu sichern. Mit dem jetzt geschlossenen Vertrag sollte die Fortführung des traditionsreichen Keramikunternehmens und die Zukunft aller vier Produktionsstandorte gesichert sein.

Doch bei aller Freude über dieses Ergebnis geht es auch hier nicht ohne Wehrmutstropfen. Denn angesichts der anhaltend schwierigen Marktlage in der Baubranche, für die voraussichtlich erst in 2025/2026 eine spürbare Erholung erwartet wird, hält der neue Eigentümer eine Überprüfung der Kostenstrukturen des Unternehmens für unverzichtbar. Um dessen Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern, müssten die fixen Kosten reduziert werden. Neben verschiedenen produktionsseitigen Optimierungsmaßnahmen werde auch ein Abbau von Personal unvermeidlich sein. Dieser soll an allen Standorten in sozial-verträglicher Weise und in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat erfolgen. Der weitaus größte Teil der Arbeitsplätze würde aber fortgeführt. Auch das Management soll bestehen bleiben.

Die Meta Wolf AG ist in der deutschen Baukeramik-Szene keine unbekannte Größe. Als 2023 die Steuler Fliesengruppe in Insolvenz ging und zerschlagen wurde, hat die Norddeutsche Solar Ceramics GmbH, ein Tochterunternehmen der Meta Wolf AG, das Feinsteinzeugwerk Nordceram in Bremerhaven übernommen, das seit dem 1. April 2024 mit neuem Konzept weitergeführt wird. Außerdem hält die Meta Wolf AG eine Mehrheitsbeteiligung an der Boizenburg Solarceramics GmbH, die aus dem Boizenburger Fliesenwerk nach dessen Insolvenz 2023 hervorgegangen ist.

Die Meta Wolf Gruppe investiert in digitale und ökologische Transformationsprojekte im Bauwesen und hat sich zum Ziel gesetzt, zukunftsfähige Produktionsarbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und neu zu schaffen. Dazu fokussiert die Gruppe auf energieintensive Produkte, die unter Einsatz der Meta Wolf Solar Technologie klimaneutral hergestellt werden können. Wie schon bei der Norddeutsche Solar Ceramics GmbH sollen auch bei der der Deutschen Steinzeug insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und grüne Technologie neue Perspektiven für die Keramikproduktion in Deutschland eröffnet werden.

Unsere Stärke liegt in der Breite des Produktportfolios, das es uns ermöglicht, unseren Kunden, Architekten und Planern ganzheitliche Lösungen für ihre Projekte bieten zu können
Dieter Schäfer, CEO der Deutschen Steinzeug.

„Unsere Vision ist es, die Herstellung von Fliesen sukzessive zu elektrifizieren und damit zu dekarbonisieren, und die notwendige Transformation zu schaffen, die auch schon in anderen Industrien wie Stahl und Zement angestoßen wurde,“ erläutert Tom Wolf, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Meta Wolf AG seine Zukunftspläne, bei denen jetzt auch die DSCB ein Teil sein wird. Dieter Schäfer rechnet mit dem sogenannten Closing, also den endgültigen Abschluss des Verkaufsprozesses, im dritten Quartal 2024 erfolgen

Die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG ist bekannt als Spezialist für Architektur-, Wohn-, Schwimmbad- und Fassadenkeramik und produziert mit weltweit knapp 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vier deutschen Werken. Die Deutsche-Steinzeug-Gruppe verfügt über eigene Vertriebsorganisationen in China, Frankreich, der Schweiz und den USA sowie ein weltweites Netz von lokalen Partnern.


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