Mehr Genehmigungen und höhere Baupreise

8.4.2020
Die steigende Nachfrage nach Wohnraum hinterlässt weiterhin deutliche Spuren in der Geldbörse der Investoren. So kannten auch 2019 die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland wieder nur eine Richtung: Aufwärts. So mussten Immobilienkäufer im 4. Quartal 2019 durchschnittlich 5,7 Prozent mehr bezahlen als im 4. Quartal 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, verteuerten sich Wohnimmobilien weiterhin sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. In den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) waren Eigentumswohnungen 9,5 Prozent und Ein- und Zweifamilienhäuser 6,5 Prozent teurer als im Vorjahresquartal. In den anderen Großstädten ab 100 000 Einwohnern stiegen die Häuserpreise um 7,7 Prozent und die Preise für Eigentumswohnungen um 6,0 Prozent. Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Wohnimmobilien im Durchschnitt teurer. Dort erhöhten sich die Preise für Häuser um 5 Prozent und für Eigentumswohnungen um 0,6 Prozent. Noch ist beim Aufwärtstrend kein Ende in Sicht. So meldet das Statistische Bundesamt für Februar 2020 erneut um 3,4 Prozent teurere Baupreise gegen über Februar 2019. Im Vergleich zum November 2019 erhöhten sich die Neubaupreise für Wohngebäude im Februar 2020 um 1,3 %

Ein Grund dafür dürfte neben der gestiegenen Nachfrage auch die noch immer klaffende Lücke im „Nachschub“ sein. Denn trotz einer erneuten Zunahme von Baugenehmigungen (laut Statistischem Bundesamt +4 Prozent in 2019, entsprechend 360 600 Wohnungen) hinkt die Fertigstellungsrate nach wie vor deutlich hinterher.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass laut Bundesstatistik die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen beziehungsweise noch nicht abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zunimmt. Zu befürchten ist vielmehr, dass sich angesichts der aktuellen Virus-Pandemie im 1. Halbjahr 2020 die Schere noch weiter öffnen dürfte, was auch Folgen für den Häuserpreisindex haben wird.
Nachholbedarf gibt es vor allem bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Hier deutete sich 2019 eine leichte Entspannung an. Hier wurden gegenüber 2018 erstmals wieder deutlich mehr Wohnungen genehmigt (+4 Prozent) als in Einfamilienhäuser (+1,2 Prozent) oder Zweifamilienhäuser (+2,6 Prozent). Im längeren Zeitvergleich befindet sich die Zahl genehmigter Wohnungen weiter auf einem hohen Niveau. Mehr genehmigte Wohnungen in einem Jahr gab es seit der Jahrtausendwende nur 2016 mit über 375 000. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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