Münchener Baumesse wird Frühlings-Event

11.3.2022
Wer bislang dachte, das Corona bedingte „Bäumchen-wechsel-Spiel“ in der Messe-Landschaft habe so wie das aktuell inzwischen vielfach beschworenen Ende der Pandemie ebenfalls ein Ende, hatte die Münchener Messegesellschaft nicht im Blick. Zwar ist, beginnend mit dem April-Termin der regionalen Sanitärmesse „IFH/Intherm“ der Messe-Kalender 2022 bis in den Herbst hinein wieder gut gefüllt. Doch der Veranstalter der BAU München, die selbst ernannte Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme, trauen dem von Gesundheitsexperten vorhergesagten Ende der intensiven Virus-Aktivität nicht und verschieben den ursprünglich für den Januar 2023 vorgesehenen Veranstaltungstermin BAU auf den 17. bis 22. April 2023. Das gaben jetzt Ausstellerbeirat und das Kuratorium der BAU nach ihrer gestrigen Sitzung bekannt, allerdings ohne explizit die Pandemie zu erwähnen

Über die genauen Hintergründe dieser Maßnahme kann deshalb nur spekuliert werden. Die Tatsache, dass ausdrücklich betont wird, die Messe plane weiterhin mit der Belegung aller 19 Messehallen, könnte darauf schließen lassen, dass die Anmeldungen der Aussteller doch nicht so ungestüm verlaufen, wie nach der Corona-Zwangspause 2021 erhofft. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die Hallenstruktur und die Leitthemen („Herausforderung Klimawandel“, „Bezahlbares Wohnen“, „Ressourcen und Recycling“ sowie „Digitale Transformation“) unverändert bestehen bleiben. Auch das neue Thema „modulares Bauen“ bleibe auf der Agenda.

Offizielle Lesart dieser Entscheidung war der Mitteilung zu Folge auch die Tatsache, dass die BAU nicht nur ausstellerseitig, sondern auch besucherseitig (2019: 250 000 Besucher) zu den größten Messen in Deutschland zählt. Wie Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, erklärte, sei es Anspruch der Messe, Aussteller und Gäste aus aller Welt hier in München zusammen zu bringen. Das ist bekanntermaßen seit vielen Jahren auch stets am traditionellen Januar-Termin bestens gelungen. Ohne die Themen „Corana“ und „Pandemie“ zu erwähnen, wolle der Veranstalter mit dieser einmaligen Verschiebung von Januar in den April Kunden und Teilnehmern ein Maximum an Sicherheit für ihre Planungen bieten.

Die Branche würde einhellig die Terminanpassung befürworten. So wird in der Meldung unter anderem Dieter Schäfer, Fachbeiratsvorsitzender, Kuratoriumsvorsitzender der BAU und Vorsitzender Vorstand Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, zitiert, der die Entscheidung der Messe München ausdrücklich begrüßt. Wichtig sei, die Branche nach dieser langen, herausfordernden Zeit vollumfänglich und ohne größere Einschränkungen zusammen zu bringen. Auch Martin J. Hörmann, stellvertretender Fachbeiratsvorsitzender der BAU und persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann KG, sieht das ähnlich: „Mit dieser einmaligen Verschiebung schafft die Messe München frühzeitig für die Aussteller, aber auch die Besucher Planungssicherheit und optimale Bedingungen, sich vorbereiten zu können.“

Darüber, ob diese Verschiebung in der Tat einmalig sein wird, kann ebenfalls munter spekuliert werden. Denn ein Handicap hat die Baumesse zeitlebens begleitet: Die Januar typischen Münchener Witterungskapriolen haben manches Mal die Reise zur Messe nicht gerade erleichtert. Da bietet das April-Wetter schon eher frühlingshafte Reisebedingungen. Ein wesentliches Argument für den traditionellen Januar-Termin war zudem eine weitgehende witterungsbedingte Ruhe auf deutschen Baustellen. Das hat sich mittlerweile geändert, die Bausaison macht keine Pause mehr.

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