Ungenießbares Spanferkel in Rom

Der Künstler Amedeo Longo und seine Statue eines Spanferkels in Rom.

Die italienische Küche ist als besonders genussvoll berühmt und weltweit sehr geschätzt. Nicht zuletzt lobten zum Beispiel Besucher der Fliesenmesse Cersaie im norditalienischen Bologna stets das kulinarische Rahmenprogramm dieser Veranstaltung. Doch das, was eigentlich eben diese kulinarischen Besonderheiten hoch leben lassen sollte, erwies sich zumindest für italienische Tierschützer mehr als ungenießbar.

Im wahrsten Sinne Stein des Anstoßes ist eine künstlerische Installation auf einem Platz im römischen Lokal-Viertel Trastevere in Rom: eine Spanferkel aus Kalkstein, geschaffen von dem Künstler Amedeo Longo im Auftrag des RUFA-Instituts, der Kunst-Universität in Rom. Wer die italienische Küche kennt, kennt auch „Porchetta“, Schweinefleisch mit Kräuterfüllung, im Ofen geröstet, als eine typisch römische Spezialität, die von Lokalen in Trastevere angeboten wird. Longo wollte offensichtlich diesem typischen italienischen Gericht ein Denkmal setzen, was dem Tierschutz-Verband LAV (Lega Anti Vivisezione) allerdings überhaupt nicht schmeckte.

Ein Demonstrant und sein Banner mit der Aufschrift "Tiere sind unsere Brüder"

Für ihn ist die Installation, die Teil eines Projekts der Universität mit dem Titel „Piazze Romane“ (Römische Plätze) und dem Ziel, italienische Produktionen in all ihren Aspekten, einschließlich Kulinarik, in den Vordergrund zu stellenl, eine „traurige und makabre“ Kreation, sowie von „schlechtem Geschmack“. Auch einige römische Gemeinderatsmitglieder prangerten inzwischen die „Statue eines Kadavers“ inmitten des Viertels Trastevere als „geschmacklos“ an.
Tierschützer organisierten sogar auf der Piazza della Malva eine Demonstration für die Entfernung der Installation. Sie forderten „Respekt für Schweine“, die zu den am meisten getöteten und geschlachteten Tieren in der westlichen Welt gehören. „Wir verlangen, dass die Gemeinde und die Bürgermeisterin Virginia Raggi diesen Schrecken sofort beseitigt“, so der LAV-Verband. (Quelle: APA – Austria Presse Agentur)

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