Weniger Lust zum Bauen?

19.9.2019
Obwohl nach wie extrem billiges Baugeld verlockend ist, scheint das Interesse an der Schaffung neuen Wohnraums, so dringend dieser auch angemahnt wird, weiter nach zu lassen. So sei insbesondere die Zahl der Baugenehmigungen für den Neubau von Zweifamilien- und Mehrfamilienhäuser in den ersten sieben Monaten 2019 deutlich zurückgegangen, hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden festgestellt. Sie sank gegenüber den Vergleichsmonaten 2018 um 4,1 Prozent und zwar absolut um 7 300 Einheiten auf 169 800 (Vorjahresmonate: 177 100 Wohnungen). Weniger betroffen von der Unlust waren Einfamilienhäuser. Von ihnen wurden von Januar bis Juli diesen Jahres 0,3 Prozent, entsprechend 165 Einheiten, weniger genehmigt.
Rechnet man Baugenehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden hinzu, so ergibt sich ein Gesamtrückgang von ‑3,5 Prozent. Die Wiesbadener Statistiker haben in diesem Sektor eine leichte Zunahme (+1,5 Prozent) festgestellt. Über die Gründe dieser negativen Entwicklung gibt es keine Erkenntnisse, zumal nach wie vor über einen eklatanten Fehlbestand an Wohnungen speziell in Ballungsgebieten geklagt wird. Möglicherweise hängt sie in gewissen Rahmen mit den fehlenden Kapazitäten der Bauwirtschaft (Stichwort: Facharbeiter-Mangel) zusammen, was nach wie zu einem erheblichen noch nicht abgearbeiteten Überhang nicht ausgeführter, aber bereits genehmigter Wohnungen geführt hat.
Übrigens gibt es in den Monaten Januar bis Juli 2019 auch einen deutlichen Rückgang bei den Baugenehmigungen für neu zu errichtenden Nichtwohngebäuden gegenüber den Vergleichsmonaten 2018, Hier verringerte sich der genehmigte umbaute Raum um 6,5 Millionen Kubikmeter auf 123,3 Millionen Kubikmeter, entsprechend ‑5 Prozent. Hier sorgten vor allem die Genehmigungen für Hotels und Gaststätten (‑6,5 Prozent) und die Bautätigkeit öffentlicher Bauherren (‑5,8 Prozent) für den Rückgang. (Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden).

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