Baugenehmigungen auf Talfahrt

1.5.2023
Die gedrückte Stimmung auf dem Bau schlägt inzwischen überaus deutlich auf die Genehmigungszahlen durch, lange Zeit ein beliebter Indikator für das Wohlgefühl in der Baukonjunktur. So wurde nach Feststellung des Statistischen Bundesamtes im Februar 2023 in Deutschland der Bau von 22 300 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,6 Prozent oder 5 800 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2022.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist somit seit Mai 2022 jeden Monat zurückgegangen, seit Oktober 2022 betrug der Rückgang jeweils mehr als 10 Prozent. Von Januar bis Februar 2023 wurden damit insgesamt 44 200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt und damit 23,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Februar 2022: 57 700 Baugenehmigungen). Die Gründe für die Zurückhaltung der Bauwilligen sind hinlänglich bekannt: Vor allem sind dies hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen.

In diesen Ergebnissen sind laut Bundesamt sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Februar 2023 insgesamt 37 500 Wohnungen genehmigt, 25,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 28,4 Prozent zurück, bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um 52,4 Prozent. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 23 Prozent.

Das bekommt inzwischen auch das Bauhauptgewerbe deutlich zu spüren. So sei nach Berechnung der Bundes-Statistiker der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Februar 2023 gegenüber Januar 2023 kalender- und saisonbereinigt zwar um 4,2 Prozent gestiegen, aber nur, weil es im Tiefbau 14,6 Prozent mehr Aufträge gab (Hochbau in diesem Zeitraum: ‑6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2022 fiel der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 15,4 Prozent. Hier sank der Auftragseingang im Hochbau um 29 Prozent, während er im Tiefbau um 1,5 Prozent anstieg.


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